3. Sinfoniekonzert mit Werken von Messiaen und Bruckner

Lübeck: Archiv - 26.11.2021, 09.08 Uhr: Zum 1. Advent präsentiert das Philharmonische Orchester der Hansestadt Lübeck unter dem Dirigat von Stefan Vladar, dem Opern- und Generalmusikdirektor des Theater Lübeck, beim 3. Sinfoniekonzert am 28. und 29. November Werke von Olivier Messiaen und Anton Bruckner.

Der November ist der ungemütlichste Monat des Jahres. Nebel, Kälte und Nieselregen drücken aufs Gemüt. Da kann ein wenig Licht am Ende des Tunnels nicht schaden. In den Konzerten rund um den ersten Advent präsentiert Stefan Vladar Musik zweier sich dezidiert als gläubige Katholiken bezeichnende Komponisten, die beide auf ihre Weise, Licht ins Dunkel der Welt bringen wollten.

Das Konzert beginnt mit der rund achtminütigen Meditation »Christus, Licht des Paradieses« des französischen Komponisten Olivier Messiaen. In seinem großen Orchesterwerk »Streiflichter über das Jenseits« aus den Jahren 1987 bis 1991 bildet dieser Satz den ergreifenden Abschluss. Eine sphärische Streicherkantilene wirft einen imaginären Blick auf das Ende aller Zeit: das Paradies. Innig und zart statt triumphierend und laut – so stellt sich Messiaen das Licht Christi am Ende der Zeit vor.

Am 5. September 1883 beendete Anton Bruckner seine 7. Sinfonie. Entgegen seiner früheren Sinfonien nahm Bruckner an der Siebten keine größeren Veränderungen mehr vor, hatte er doch nun seinen eigenen Stil gefunden, und der Erfolg der Uraufführung gab ihm Recht. Gewidmet ist sie König Ludwig II. von Bayern, mit dem er die Leidenschaft zum Werk Richard Wagners teilte.

Der erste Satz beginnt mit einer lyrisch dahinströmenden »unendlichen Melodie«, Erinnerungen an Wagners »Rheingold«-Vorspiel werden wach. Die Kantabilität der Musik bleibt erhalten. Der Schluss steigert sich immerfort und baut sich auf wie die Architektur eines monumentalen Bauwerks.

Im Mittelpunkt der Sinfonie steht der zweite Satz, dessen Ausarbeitung Bruckner gerade beschäftigte, als ihn die Nachricht vom Tod seines verehrten »Meister aller Meister«, Richard Wagner, erreichte. Einem Kritiker gegenüber äußerte der Komponist einmal: »Sehen Sie, genau so weit war ich gekommen, als die Depesche aus Venedig eintraf – und da habe ich geweint, oh wie geweint«. Der Satz beginnt mit einem Trauergesang, in den sich wie ein Licht im Dunklen, das choralartige Thema »Non confundar« aus Bruckners fast gleichzeitig komponierten »Te Deum« einschiebt. In den letzten Takten nimmt Bruckner durch zart-feierliche Klänge von Wagner-Tuben und Streicher Abschied von seinem großen Idol Wagner.

Im dritten Satz dominiert ein stets wiederkehrendes Streicherthema, das von einem den gesamten Satz durchziehenden, fanfarenartigen Trompetenruf übertönt wird. Der Schlusssatz mit seinem zunächst hochschießenden Hauptteil und choralartig gestalteten Seitenthemen, führt den musikalischen Bogen geradewegs zum ersten Satz zurück. Die Sinfonie endet in einer feierlichen Schluss-Apotheose.

Konzerte: 28. November, 11 Uhr, 29. November, 19.30 Uhr, Musik- und Kongresshalle, Konzertsaal
Karten gibt es an der Theaterkasse, Tel. 0451/399600

Das Theater Lübeck lädt zum 3. Sinfoniekonzert in der MuK ein. Foto: Anja Doehring

Das Theater Lübeck lädt zum 3. Sinfoniekonzert in der MuK ein. Foto: Anja Doehring


Text-Nummer: 148624   Autor: Theater Lübeck   vom 26.11.2021 um 09.08 Uhr

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