Bischöfin: Alle dürfen an die Krippe

Lübeck: Archiv - 07.12.2021, 19.23 Uhr: Kerstin Fehrs, Bischöfin für Hamburg und Lübeck, kündigte am Dienstag an, dass für den Besuch der Kirchen zu Weihnachten ein Corona-Test ausreichen werde. "An die Krippe dürfen ausnahmslos alle kommen", sagte sie. Gleichzeitig warb sie für das Impfen.

Kerstin Fehrs sagte am Dienstag:

(")Wir geben keinen einzigen Menschen verloren; auch die nicht, deren Meinung wir nicht teilen oder die uns mit ihrer Haltung herausfordern. Wir sind als Kirche in besonderer Weise auch dem Zusammenhalt verpflichtet. Die Integration, das Zusammenkommen und Zusammenbleiben der so Verschiedenen, das leisten Regeln nicht allein. Das schaffen vor allem gemeinsame Rituale. Denn sie sprechen nicht zuvorderst die Vernunft an, sondern erreichen das Herz. Sie berühren Tiefenschichten der Seele und stärken deswegen Gemeinschaft.

Genau deshalb halten wir an unseren Gottesdiensten fest oder wenigstens an geöffneten Kirchen, auch in Zeiten hoher Inzidenzwerte. Macht hoch die Tür, die Tor macht weit. Auch jetzt und heute. Das ist unser Auftrag.

Es muss Orte geben, an denen alle Menschen sich von ihren Nöten und Sorgen entlasten und sich eine ordentliche Portion „Fürchte dich nicht“ abholen können. Ganz gleich ob geimpft, genesen oder getestet: Hier wirst Du gesehen, gebraucht und getröstet. Hoffnungsorte der Besonnenheit. Gerade in der Krise, auch der persönlichen. An Orten wie diesen lebt die alte Geschichte vom Krippenkind, das eine so unglaublich versöhnende Kraft in sich trägt. An die Krippe dürfen ausnahmslos alle kommen. Alle dürfen das Kind hinreißend finden, sie dürfen lieben, sich sehnen, glücklich sein. Die Krippe ist der Ort, an dem die Unterschiede in den Hintergrund treten.(")

Die Bischöfin warb für die Impfung gegen das Corona-Virus. Sie sieht die Kirche an dieser Stelle in dreifacher Pflicht: "Wir beziehen Position für das Leben. Ohne Wenn und Aber. Für das Leben derer, die vor einer Infektion geschützt werden müssen. Aber genauso auch für das Leben derjenigen, die unter den Eindämmungsmaßnahmen leiden – und das sind besonders die Kinder, die Jugendlichen, die Hochbetagten in den Heimen. Als Kirche ermutigen wir eindeutig zum Impfen. Der nüchterne, an wissenschaftlichen Erkenntnissen orientierte Verstand spricht sehr klar dafür. Das Risiko einer Impfung ist unendlich viel geringer als das Leid, das umso größer wird, je weniger Menschen sich impfen lassen. Auch deshalb stehen wir auf der Seite der Wissenschaftler, der Ärztinnen, auch der Politik und der Behörden, die auf die klare Einhaltung von Regeln drängen. Weil diese Regeln Menschen schützen und Leben retten."

Bischöfin Kerstin Fehrs möchte niemanden von den Weihnachtsgottesdiensten ausschließen. Foto: Nordkirche

Bischöfin Kerstin Fehrs möchte niemanden von den Weihnachtsgottesdiensten ausschließen. Foto: Nordkirche


Text-Nummer: 148859   Autor: Nordkirche/red.   vom 07.12.2021 um 19.23 Uhr

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