Energiesparen beim Warmwasser: Vorsicht vor Legionellen

Schleswig-Holstein: Archiv - 17.08.2022, 10.22 Uhr: Aktuell häufen sich aufgrund der befürchteten Engpässen im kommenden Winter die Aufrufe an die Bürger, Unternehmen und Behörden, Energie zu sparen. Dies betrifft neben der Heizenergie auch die Bereitstellung von Warmwasser. Dies kann aber auch unerwünschte Konsequenzen haben. Das Gesundheitsministerium SH stellt aus diesem Grund für alle Betreiber von Trinkwasserinstallationen (beispielsweise Hauseigentümer, Vermieter, Hallenbadbetreiber) sowie Verbrauchern ein Merkblatt zur Verfügung.

Das Merkblatt gibt Hinweise, wie in Zeiten von allgemeiner Sparsamkeit die Trinkwasserqualität gesichert werden kann.

Betreiberinnen und Betreiber von Trinkwasserinstallationen werden im Merkblatt auf bestehende Regelungen hingewiesen, um auch bei Energiesparbemühungen die Vorgaben der Trinkwasserverordnung einzuhalten und sicheres Trinkwasser zur Verfügung zu stellen. Entscheidend ist, eine Absenkung der Warmwassertemperatur auf unter 55 °C zu vermeiden, da dies das Risiko einer Vermehrung von Legionellen und die Überschreitung des technischen Maßnahmenwertes nach Trinkwasserverordnung erhöht. Die Trinkwasserqualität wird auch durch das Nutzungsverhalten der Verbraucherinnen und Verbraucher maßgeblich mit beeinflusst. Das heißt, dass jeder trotz sinnvoller Energiesparmaßnahmen weiterhin für einen regelmäßigen und ausreichenden Wasserwechsel sorgen sollte. Dies gilt sowohl für Warm- als auch für Kaltwasserleitungen.

Verbraucherinnen und Verbrauchern wird empfohlen auf täglichen Wasserwechsel von Kalt und Warmwasser an allen Entnahmestellen (Küche, Badezimmer, Gäste-WC, Duschräume und so weiter) zu achten, jedoch das Wasser spätestens nach 48 Stunden mindestens 1 Minute ablaufen zu lassen. Ein ausreichender Wasserwechsel in allen Leitungen ist wichtig, um die Trinkwasserqualität nicht infolge von zu geringem Wasseraustausch zu gefährden. Darüber hinaus wird generell empfohlen, Kaltwasser, welches länger als 4 Stunden innerhalb der Trinkwasserinstallation stand, solange ablaufen zu lassen, bis sich die Temperatur nicht mehr ändert und fühlbar kalt ist (Fingertest). Erst dann sollte das frische Wasser zum Trinken und für die Zubereitung von Speisen verwendet werden. Dadurch wird verhindert, dass Wasser, das längere Zeit in der Armatur stagnierte, hierfür verwendet wird.

Das Merkblatt des Gesundheitsministeriums steht unter folgendem Link zum Download bereit: www.schleswig-holstein.de/

Bei Wassertemperaturen zwischen 25 °C und 45 °C liegen ideale Bedingungen für eine gesundheitsgefährdende Vermehrung der Legionellen vor.

Bei Wassertemperaturen zwischen 25 °C und 45 °C liegen ideale Bedingungen für eine gesundheitsgefährdende Vermehrung der Legionellen vor.


Text-Nummer: 153365   Autor: JuMi SH/Red.   vom 17.08.2022 um 10.22 Uhr

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