Jahresbilanz: Nachfrage nach Arbeitskräften geht zurück

Lübeck: Archiv - 29.03.2023, 16.09 Uhr: Am Mittwoch zogen die Agentur für Arbeit Lübeck und das Jobcenter Lübeck eine Bilanz des Jahres 2022. Die Arbeitslosenquote bleibt niedrig, allerdings ist die Nachfrage nach Arbeitskräften innerhalb eines Jahres um rund zehn Prozent gesunken.

Die Lage am Arbeitsmarkt

In der Hansestadt Lübeck stieg das siebzehnte Jahr in Folge die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten auf 103.144 Frauen und Männer an (+2.082 oder 2,1 Prozent zum Vorjahr). Damit wurde erneut der höchste Wert der letzten 30 Jahre erreicht.

Während die meisten Wirtschaftszweige, wie zum Beispiel verarbeitendes Gewerbe (+403), Erziehung und Unterricht (+374), Gesundheitswesen (+321), Heime- und Sozialwesen (+238), öffentliche Verwaltung (+251) oder Gastgewerbe (+162) eine Zunahme verzeichneten, gab es in der Arbeitnehmerüberlassung (‑196) einen weiteren Rückgang. In Lübeck lag die Zahl der geringfügig Beschäftigten im Juni 2022 bei 20.065 und damit 831 oder 4,3 Prozent über dem Vorjahr.

Stellangebote

Wirtschaftliche und politische Unwägbarkeiten infolge des Ukraine-Krieges führten insbesondere in der zweiten Jahreshälfte zu einem schwächeren Stellenangebot. In Lübeck lag die Zahl der freien Arbeitsstellen am Jahresende bei 5.217 (-615 oder 10,5 Prozent). Der Rückgang lag in Schleswig-Holstein bei 2,7 Prozent und im Bundesgebiet bei 2,4 Prozent.

Arbeitslosenquote unter dem Vor-Corona-Niveau

In der Hansestadt Lübeck ging die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr um 571 oder 6,1 Prozent auf 8.776 Frauen und Männer zurück und blieb damit noch leicht über dem Vor-Corona-Niveau. Die meisten Arbeitslosen waren mit 9.201 im August 2022 und die wenigsten mit 8.402 im Mai 2022 gemeldet.

Von den 8.776 Arbeitslosen wurden 2.201 (-520 oder 19,1 Prozent) von der Agentur für Arbeit und 6.576 (-90 oder 0,8 Prozent) vom Jobcenter Lübeck betreut.

Bis zum Jahresende haben sich im Jobcenter 1.103 Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit arbeitslos gemeldet. Ein Teil davon nimmt inzwischen zum Beispiel an Sprach- und Integrationskursen teil, übt Betreuungspflichten aus, besucht eine Schule, absolviert eine Ausbildung oder hat eine Erwerbstätigkeit aufgenommen. Ende 2022 waren 560 Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit arbeitslos.

Ausblick auf das Jahr 2023

„Demografischer Wandel, Strukturwandel, Digitalisierung, Transformation und klimafreundlicher Ausbau der Wirtschaft beschleunigen die Veränderungen am Arbeitsmarkt. Dabei darf der „Faktor Mensch“ nicht außer Acht gelassen werden. Arbeitnehmende können sich aussuchen, wo sie arbeiten. Insbesondere junge Menschen möchten eine sinnstiftende Arbeit und achten auf Work-Life-Balance. Da sind neben guten Löhnen familienfreundliche Arbeitszeiten, Mitbestimmung, Wertschätzung, Gestaltungs- und Entwicklungsmöglichkeiten gefragt“, erklärt Agenturchef Markus Dusch.

„Alle Unternehmen werden ihre Bemühungen und ihre Kreativität ausbauen müssen. Die Aus- und Weiterbildung ist ein wichtiger Schlüssel bei der Gewinnung von Fachkräften. Aber auch andere Potenziale, die oft noch ungenutzt sind, müssen besser ausgeschöpft werden. Es muss zum Beispiel die Beschäftigung und Arbeitszeit von Frauen und Minijobbenden gesteigert, mehr Beschäftigung von Älteren und Menschen mit einer Beeinträchtigung ermöglicht, in Deutschland lebende Menschen mit Migrationshintergrund besser integriert und Zuwanderung von Fachkräften gezielt genutzt werden. Gerne stehen wir Unternehmen und Arbeitnehmenden dabei zur Seite“, bietet Dusch an.

Christian Saar, Geschäftsführer des Jobcenters, und Agenturleiter Markus Dusch zogen am Mittwoch eine Jahresbilanz. Foto: Agentur für Arbeit

Christian Saar, Geschäftsführer des Jobcenters, und Agenturleiter Markus Dusch zogen am Mittwoch eine Jahresbilanz. Foto: Agentur für Arbeit


Text-Nummer: 157671   Autor: Agentur für Arbeit/red.   vom 29.03.2023 um 16.09 Uhr

Text teilen: auf facebook +++ auf X (Twitter) +++ über WhatsApp

Text ausdrucken. +++  Text ohne Bilder ausdrucken.


Please enable / Bitte aktiviere JavaScript!
Veuillez activer / Por favor activa el Javascript![ ? ]