Die Linke: Katjana Zunft legt Mandat nieder

„Wir bedanken uns bei Katjana, für ihr jahrelanges ehrenamtliche Engagement, ihren Kampfgeist und ihr großes soziales Gewissen, dass sie unermüdlich in ihrer Politische Arbeit hat einfließen lassen. Wir bedauern ihre Entscheidung, können diese aber nachvollziehen und respektieren es. Es ist gut zu wissen, dass sie weiter an unserer Seite steht und für unsere Sache kämpft. Persönlich möchte ich ihr meinen tiefsten Dank für die vertrauensvollen und intensiven gemeinsamen politische Jahre ausdrücken,“ erklärt Andreas Müller, Vorsitzender der Partei und künftiger Fraktionsvorsitzender von der Fraktion LINKE und GAL.

Dazu erklärt Katjana Zunft: „Der deutliche Ruck nach Rechts hat mich sehr erschüttert und zeigt, dass Schweigen nicht der richtige Weg ist. Ich glaube aber nicht mehr, dass man die Faschisten allein mit Parlamenten aufhalten kann. Ich glaube, der Kampf gegen Faschismus muss auch von außen kommen, aus Bündnissen, aus Volksbewegungen. Eine Allianz der Anständigen!

Ich habe immer in Bündnissen gearbeitet, sei es Women`s Marsch, Flüchtlingshilfe, Obdachlosen Hilfe oder das „Wir können sie Stoppen“ Bündnis. Meine Zugehörigkeit zur Rathaus Politik stand mir da oft im Weg. Das möchte ich nun ändern. Ich will in außerparlamentarischen Bündnissen arbeiten. Ich bin überzeugt, dass uns die Parteipolitik nicht mehr helfen wird die Demokratie zu verteidigen, das müssen wir Bürger tun. Politik ist nur noch mit sich selbst beschäftigt.

Ich bin 10 Jahre Mitglied der LINKEN und 10 Jahre habe ich immer die Verantwortung getragen und habe meine Freizeit für die Politik gegeben. Ich glaube, es wird Zeit, das Staffelholz weiterzugeben und meinen politischen Kampf auf einer anderen Bühne weiter fortzuführen.

Ich freue mich über die Fraktionsgemeinschaft mit der GAL, da ich hier ehrliche Übereinstimmungen sehe und hochmotivierte Menschen. Ich bin froh, dass wir uns nicht verbiegen müssen, um unsere Inhalte weiter in die Bürgerschaft einzubringen. Ich wünsche der neuen Fraktion viel Erfolg, gemeinsame Freude an der Arbeit und den Mut, nicht zu Schweigen! Ich bin mir sehr bewusst, dass ich durch das Bürgerschaftsmandat eine privilegierte Rolle hatte und viel erleben durfte, was nicht selbstverständlich ist.

Aber es ist auch eine Komfortzone, die ich nun bewusst verlassen werde. Ich will in Bündnissen arbeiten, die unabhängig von Parteien, Wahlergebnissen und Beliebtheitsskalen sind. Auch beruflich stehen bei mir Entwicklungen an, die ich mit dem zeitintensiven Ehrenamt eines Bürgerschaftsmandats nicht mehr über ein bekomme. Daher habe ich mich zu diesem schweren Schritt entscheiden und Danke allen, die mich auf meinem bisherigen politischen Weg konstruktiv zu Seite standen. Besonderer Dank gehen an meine Mitstreiter Andreas Müller und Sascha Luetkens, mit denen ich immer vertrauensvoll und freundschaftlich zusammengearbeitet habe.“

Katjana Zunft zieht sich aus der Kommunalpolitik zurück. Foto: LINKE

Text-Nummer: 159044   Autor: LINKE/red.   vom 01.06.2023 um 13.50 Uhr