IHK: Hilfspakete können Schaden nicht ersetzen
Lübeck: Archiv - 23.03.2020, 17.30 Uhr: Am Montag beschloss das Bundeskabinett viele Milliarden Euro als Hilfspaket für die Wirtschaft und gab eine unbegrenzte Garantie für Kredite. "Das wird die Schäden nicht ausgleichen", sagt Lars Schöning, Hauptgeschäftsführer der IHK zu Lübeck. er ruft zur Solidarität mit den Unternehmen auf, in dem man zum Beispiel auf das Einlösen von Gutscheinen verzichtet.Für Lars Schöning gibt es zwei wichtige Punkte: Direkte Hilfe ohne Rückzahlung und unbürokratische Auszahlung. Trotzdem sollten Unternehmen sich jetzt nicht ausruhen. Die Hilfen werden die Schäden durch die Schließungen und Einschränkungen nicht ersetzen.
Das erste Kreditprogramm der Bundesregierung ist zwar bereits angelaufen, aber die Bearbeitung erfolgt durch die Hausbanken. Bei den weiteren Maßnahmen ist der Ablauf noch unklar. Schöning rechnet damit, die Betriebe ab Freitag mit genaueren Informationen versorgen zu können.
Da die Lage bei immer mehr kleinen Unternehmen kritisch ist, hat die IHK die Aktion "Wir FAIRzichten" gegründet. Damit sollen Kunden animiert werden, zum Beispiel ihre Monatsbeiträge im Fitnessstudio weiter zu bezahlen oder bei Veranstaltungsabsagen einen Teil des Geldes dem Veranstalter "zu spenden". Das geht ganz einfach, so Lars Schöning. Unter www.wir-fairzichten.de kann ein Formular ausgefüllt werden, der betreffende Unternehmer wird dann automatisch informiert.
Im O-Ton unterhalb des Bildes hören Sie das komplette Interview von Harald Denckmann mit IHK-Hauptgeschäftsführer Lars Schöning.

Die IHK ruft zur Solidarität mit Unternehmen auf, die durch die Maßnahmen in eine Krise geraten. Foto: JW
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Text-Nummer: 137168 Autor: VG vom 23.03.2020 um 17.30 Uhr