Drei Tage Terrorübung auf der Nils Holgersson
Lübeck: Archiv - 21.10.2020, 15.08 Uhr: Seit Montag war in der Lübecker Bucht einiges los: Die Nils Holgersson wurde von Polizeibooten und Hubschraubern verfolgt. Spezialkräfte seilten sich ab und durchsuchten das Schiff. Am Mittwoch war die Übung beendet.Bei der Übung in der Lübecker Bucht waren Hubschrauber der Bundespolizeifliegerstaffel Fuhlendorf, Schiffe der Bundespolizei See, sowie die GSG 9 im Einsatz. Es ging darum, die Bewältigung einer maritimen Gefahrenlage bei einem terroristischen Angriff zu trainieren und die Leistungsfähigkeit der neuen Schiffe der Bundespolizei zu testen.
Die Bamberg der neuen Potsdam-Klasse der Bundespolizei beim Einlaufen in Travemünde. Foto: Karl Erhard Vögele
Durch ihre Größe, ihren Aktionsradius, das Hubschrauberlandedeck und die Möglichkeit der Aufnahme besonderer Einsatzmittel der GSG 9 schaffen die neuen Schiffe der Potsdam-Klasse die Voraussetzung, autark ohne landseitige Unterstützung zu operieren. So konnten die Einsatzkräfte der GSG 9 parallel mit Mehrzweckbooten und Polizeihubschraubern vom Einsatzschiff aus starten, den Zugriff einleiten und die Gefahrenlage auf der Fähre Nils Holgersson erfolgreich bewältigen.
Dazu der Kommandeur der GSG 9, Jerome Fuchs: "Was die Zusammenarbeit mit der Bundespolizei See angeht, glaube ich, ist diese Übung wirklich ein Meilenstein, weil wir noch nie zuvor diese großartigen Möglichkeiten hatten, die die neuen Einsatzschiffe mit sich bringen. Mit einer Logistik, die im Prinzip absolut auf unseren Einsatz zugeschnitten ist. Von See aus operieren zu können mit unseren Einsatzbooten, den Hubschaubern, das ist schon etwas Besonderes. Und was die Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrografie angeht, habe ich das bisher auch bei keiner maritimen Übung so eng und kooperativ erlebt."
Die Besatzung der Nils Holgersson war eng in die Übung eingebunden, trainierte auf mehreren Ebenen die Umsetzung des ISPS-Codes (Internationaler Code für die Gefahrenabwehr an Bord von Schiffen und in Hafenanlagen) und konnte daraus bestehende Handlungsempfehlungen optimieren. Diese können zukünftig in den Gefahrenabwehrplan des Schiffes einfließen.

Drei Tage lang wurde an Bord der Nils Holgersson eine Terrorlage geübt. Fotos: Bundespolizei
Text-Nummer: 141247 Autor: BPOL/red. vom 21.10.2020 um 15.08 Uhr