Linke: Obdachlose im Winterlockdown nicht alleine lassen
Lübeck: Archiv - 18.11.2020, 10.55 Uhr: "Die Linke" Lübeck ist in großer Sorge um die obdachlosen Menschen in der Stadt. Die Bundesregierung diskutiere weitere Einschränkungen bis hin zu einem weiteren Lockdown und der Winter stehe vor der Tür. Die Fraktion habe deswegen einen Antrag zur Versorgung der Obdachlosen in Lübeck während eines drohenden kommenden Lockdowns eingereicht.In dem Antrag werden Maßnahmen, die im ersten Lockdown ehrenamtlich organisiert wurden, gefordert: Eine Grundversorgung mit warmen Mahlzeiten, das Aufstellen von Toiletten und die Verteilung von Lebensmitteln etwa, wenn auch die Tafeln wieder schließen sollten. Dazu kommt jetzt noch die kalte Jahreszeit, also brauche es auch Aufwärmmöglichkeiten für obdachlosen Menschen. Die bisherigen Maßnahmen der Stadt würden nicht ausreichen und seien durch einen Lockdown wieder in Gefahr, so die Befürchtungen der Linken.
"Wir haben im ersten Lockdown gemeinsam in einer beispiellosen Herzenswärme-Kooperation mit Kirchen, Vereinen und Lübecker Privatpersonen dafür gesorgt, dass Menschen ohne Obdach oder sozial benachteiligte Menschen mit Lebensmitteln und dem Zugang zu Toiletten versorgt wurden. Jetzt geht es darum, das die Hansestadt im zweiten Lockdown besser aufgestellt ist und die Grundversorgung der Obdachlosen und Bedürftigen selbst trägt" sagt Katjana Zunft, Fraktionsvorsitzende der "Die Linke" in der Bürgerschaft Lübeck.
Gefordert werden unter anderem täglich zwei warme Mahlzeiten, Duschgelegenheiten, 24 Stunden zugängliche Toiletten und Kälteschutzräume. Sophie Bachmann, sozialpolitische Sprecherin der Fraktion, ergänzt: "Die in unserem Antrag vorgeschlagenen Maßnahmen stellen für Obdachlose das Mindestmaß an Menschenwürde nach Artikel 1 des Grundgesetzes sicher. Jedes Mitglied der GROKO kann sich vorstellen, dass Hunger und mangelnde Dusch- und Toilettenmöglichkeiten menschenunwürdig sind. Wir hoffen auf eine breite Unterstützung in der Bürgerschaft, wenn wir diesen Antrag stellen, der dazu dient, dass die notwendigsten Maßnahmen für den kommenden Lockdown-Winter eingeleitet werden."

Bereits beim ersten Lockdown gab es besondere Angebote für Obdachlose und sozial Benachteiligte. Foto: Archiv/Kooperation
Text-Nummer: 141756 Autor: Linke/Red. vom 18.11.2020 um 10.55 Uhr