Weihnachtsbotschaft der Bischöfin: Gott ist da
Lübeck: Archiv - 24.12.2020, 14.30 Uhr: Das „große Hoffnungsleuchten des Weihnachtsfestes“ stellt Bischöfin Kirsten Fehrs in den Mittelpunkt ihrer diesjährigen Weihnachtsbotschaft. „Fürchtet euch nicht – das ist die zentrale Botschaft, die der Angst und der Hoffnungsmüdigkeit Widerstand leisten will“, sagte die Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche).Sie könne sich an kein Jahr erinnern, in dem die Weihnachtsbotschaft tröstlicher und tiefer getroffen hätte als in diesem. Verwundbarkeit und Verunsicherung lägen „mit diesem Kind in der Krippe, geborgen unter Gottes Segen“. Die Bischöfin weist dabei über die Corona-Pandemie hinaus: „Überall auf der Welt, wo Menschen heimatlos und hoffnungsarm sehnsüchtig auf das Friedenslicht warten, ist Gott nahe.“ Weiter rief sie auf zu einer „Solidarität, die alle im Blick behält, damit unsere Welt nicht von den spaltenden Kräften, die die Pandemie verstärkt, auseinander gerissen wird“.
Die Weihnachtsbotschaft von Bischöfin Kirsten Fehrs im Wortlaut:
(")Ich wünsche so sehr, dass das große Hoffnungsleuchten des Weihnachtsfestes in diesem Jahr ganz besonders viele Menschen erreicht. Denn ich kann mich an kein Jahr erinnern, in dem die Weihnachtsbotschaft uns tröstlicher und tiefer getroffen hätte als in diesem. Gott selbst wird als schutzloses Kind in diese geschundene Welt hineingeboren, um sie zu verändern. Dies geschieht draußen, am Rande, in Einsamkeit und Stille – und braucht deshalb die Engel, die dieses Geschehen mit ihrer Klarheit erleuchten und sagen: Friede auf Erden. Und: Fürchte dich nicht.
All unsere Verwundbarkeit, die wir in den vergangenen Monaten gespürt haben, unsere Verletzlichkeit und Verunsicherung, liegt mit diesem Kind in der Krippe, geborgen unter Gottes Segen. Menschenskind, welch Hoffnungsleuchten!
„Fürchtet euch nicht“. Das ist die zentrale Botschaft, die der Angst und der Hoffnungsmüdigkeit Widerstand leisten will. Gott ist da und bleibt nahe, allem Abstand, aller Trauer, aller Sorge zum Trotz. Darin liegt große Kraft. Wir brauchen diese Kraft jetzt, wo die Pandemie zunehmend belastet. Wir brauchen diese Kraft auch, um einander im Blick zu behalten. Wir müssen in Solidarität verbunden bleiben, damit unsere Welt nicht von den spaltenden Kräften, die die Pandemie derzeit verstärkt, auseinander gerissen wird. Denn die sind ja sofort da, wenn die Zuversicht ihre Kraft verliert. Doch im Weihnachtslicht haben sie keine Chance.
Ich wünsche Ihnen ein gesegnetes Weihnachtsfest!(")

Kirsten Fehrs ist Bischöfin für den Sprengel Hamburg und Lübeck. Foto: Nordkirche
Text-Nummer: 142436 Autor: Nordkirche vom 24.12.2020 um 14.30 Uhr