Corona: Wie geht es weiter?
Lübeck: Archiv - 21.01.2021, 20.33 Uhr: Seit Beginn der Pandemie sprechen wir regelmäßig mit Prof. Dr. Alexander Katalinic, Direktor des Institutes für Sozialmedizin und Epidemiologie an der Uni Lübeck, über die Entwicklung. Seine aktuelle - nicht ganz wissenschaftlich formulierte - Einschätzung: "Wir müssen uns wohl weiter durchwursteln."Seit einigen Wochen pendelt die 7-Tage-Inzidenz in Lübeck um den Wert 100. Eine Entwicklung zu dem Ziel "maximal 50" ist nicht zu erkennen. Prof. Katalinic vereist auf den australischen Weg im Umgang mit der Pandemie. Dort gab es drei Monate lang einen sehr harten Lockdown. In dieser Zeit es gelungen, die Ausbreitung des Coronavirus fast auf null zu bringen. Dort ist die Lage jetzt unter Kontrolle.
Für einen solchen Lockdown sei es bei uns jetzt aber zu spät, so die Bewertung des Epidemiologen. Hier sind die Menschen bereits seit November von einem "weichen" und später etwas härteren Lockdown betroffen. Sein Fazit: Wir müssen uns weiter durchwursteln.
Prof. Dr. Alexander Katalinic fordert aber auch eine Strategie zur Beendigung der Maßnahmen. Das sei aber nicht einfach. Wenn in Lübeck zum Beispiel alle Geschäfte öffnen dürfen, in Reinfeld aber nicht, komme es zu verstärkten Kontakten, die aber vermieden werden sollen.
Die Schließung des Einzelhandels hält der Wissenschaftler für diskutabel. Er vermutet, dass die Infektionen überwiegend in den privaten Haushalten entstehen.
Das vollständige Gespräch von Harald Denckmann mit Prof. Dr. Alexander Katalinic hören Sie im Original-Ton unterhalb des Bildes.

Prof. Dr. Alexander Katalinic ist Direktor des Institutes für Sozialmedizin und Epidemiologie an der Uni Lübeck.
Hier hören Sie den Originalton:
Text-Nummer: 142856 Autor: red. vom 21.01.2021 um 20.33 Uhr