Harter Winter: Viel Hilfe für Wohnungslose in Lübeck

Lübeck: Archiv - 12.05.2021, 14.32 Uhr: Die Vorwerker Diakonie zieht eine positive Bilanz der Hilfe für Wohnungslose im vergangenen Winter. Es gab in Lübeck keinen Todesfall durch die Kälte. Die Spendenbereitschaft der Lübecker ist dagegen groß. Und: In einer Woche beginnt auch die Impfung für Obdachlose.

Grund zur Erleichterung bei der Vorwerker Diakonie: Am 21. Mai 2021 werden die wohnungslosen Menschen, die derzeit in den Notunterkünften der Einrichtung leben, gegen das Corona-Virus geimpft. „Die Betroffenen sind aufgrund ihrer Lebenssituation besonders gefährdet, sich mit Covid-19 anzustecken und einen schweren Krankheitsverlauf zu erfahren“, sagt Friedemann Ulrich, zuständiger Geschäftsbereichsleiter in der Vorwerker Diakonie. „Entsprechend sind wir sehr froh, dass sie nun besser gegen das Virus geschützt werden können. Das ist ein echter Lichtblick!“

Zum Einsatz kommt der Impfstoff von Johnson & Johnson, bei dem nur eine einzige Dosis nötig ist, um vollständig geimpft zu sein. „Das erleichtert das Verfahren ungemein“, so Ulrich. Neben den Menschen in den Notunterkünften hat die Vorwerker Diakonie weitere bedürftige Personen für die Impfung im Blick – auch Menschen, die aktuell auf der Straße leben. „Zu diesen haben wir vor allem durch unsere Streetworker Kontakt. Außerdem werden wir uns mit Kooperationspartnern wie dem Verein Obdachlosenhilfe Lübeck abstimmen, damit möglichst viele erreicht werden und die Impfung durchführen lassen können“, sagt Ulrich.

Hinter den wohnungslosen Menschen liegt ein harter Corona-Winter. „Die lange Frostperiode war eine zusätzliche Herausforderung - auf der Straße zu übernachten war da einfach lebensgefährlich“, so der Geschäftsbereichsleiter. „Zum Glück konnten wir gemeinsam mit weiteren Helfern und Organisationen alle Betroffenen versorgen und unterbringen, so dass in Lübeck kein wohnungsloser Mensch aufgrund der Kälte verstorben ist.“

Im Rahmen der Diakonie-Winternothilfe weitete die Vorwerker Diakonie ihre Angebote aus und öffnete beispielsweise die Zentrale Beratungsstelle in der Lübecker Innenstadt auch am Wochenende und an den Feiertagen für Menschen in Not. Außerdem konnte sie dank der Hansestadt Lübeck eine Container-Anlage in der Schlutuper Straße nutzen, um die beengte Situation in der Notunterkunft „Bodelschwinghhaus“ zu entzerren. Eine wichtige zusätzliche Ergänzung insbesondere für die kalten Wintertage konnte mithilfe des Wohnungsunternehmens Vonovia umgesetzt werden: Dieses stellte der Vorwerker Diakonie kurzfristig eine Wohnung zur Verfügung, um dort wohnungslose Menschen unterzubringen.

„Daneben haben wir viele Spenden von Privatmenschen erhalten - eine Familie hat zum Beispiel 50 Schlafsäcke bei uns abgegeben“, so Ulrich. „Es ist toll zu erleben, wenn von so vielen unterschiedlichen Seiten Hilfe und Unterstützung erfolgt. Insgesamt können wir daher erleichtert und dankbar auf diesen Winter zurückblicken.

Bewohner Ralph Schievelbein (l.) und Mitarbeiter Christian Feibig aus dem Bodelschwinghhaus der Vorwerker Diakonie sind froh, dass bald die Corona-Impfung startet. Foto: Kristin Wendt

Bewohner Ralph Schievelbein (l.) und Mitarbeiter Christian Feibig aus dem Bodelschwinghhaus der Vorwerker Diakonie sind froh, dass bald die Corona-Impfung startet. Foto: Kristin Wendt


Text-Nummer: 144878   Autor: Kristin Wendt/red.   vom 12.05.2021 um 14.32 Uhr

Text teilen: auf facebook +++ auf X (Twitter) +++ über WhatsApp

Text ausdrucken. +++  Text ohne Bilder ausdrucken.


Please enable / Bitte aktiviere JavaScript!
Veuillez activer / Por favor activa el Javascript![ ? ]