Gedanken zum Wochenende: Jesus hilft!

Lübeck: Archiv - 12.06.2021, 09.03 Uhr: Pastorin i.R. Ellen Naß stellt die Aussage "Jesus heilt", die auch auf Demonstrationen in der Corona-Pandemie zu sehen ist, in den Mittelpunkt ihrer Gedanken zum Wochenende.

„Ich bin der Herr, dein Arzt“, so werden uns Gottesworte in 2. Mose 15 überliefert. Das Wort ist uralt. Es zeigt, dass Gesundheit für Menschen immer schon einen hohen Stellenwert hatte. „Hautsache gesund“, so sagen wir manchmal, und oft mit einem schlechten Gewissen, weil es ja auch sonst noch viele wichtige und schöne Dinge im Leben gibt, es auch glückliche Kranke gibt.

Gesundheit ist wichtig, daran besteht kein Zweifel. Natürlich musste auch ein Gott, um vertrauenswürdig zu sein, für die Gesundheit seines Volkes sorgen. In Religionen mit vielen Göttern gab und gibt es immer einen Gott, der für die Gesundheit, die Heilung zuständig war.

Hier sagt der Gott des Alten Testaments, dass Er der Arzt Seines Volkes ist. Ich denke, diese Aussagen, dieser Glaube, waren auch ein Grund mit dafür, dass Jesus geheilt hat. Natürlich wollte er auch Menschen helfen, ihnen in ihrer Not beistehen. Aber einmal, als er kritisiert wurde, weil er Dinge tat, die nur Gott erlaubt waren, heilte er, um zu beweisen, dass er das Recht hatte, Schuld zu vergeben. Ihm war bewusst, dass Gott der Arzt ist, dass er in Gottes Auftrag heilt.

Wenn jemand also mit einem Schild herumläuft, auf dem steht: „Jesus hilft“ oder „Jesus heilt“, dann hat das durchaus seine Berechtigung. Er hat es getan. Er tut es noch heute.

Allerdings waren damals die Menschen wesentlich mehr auf Heiler angewiesen als heute. Vielen Krankheiten waren sie hilflos ausgeliefert. Ich wäre damals schon lange tot – gestorben an einer Blinddarmentzündung als Kind, wenn nicht sogar schon früher an einer der vielen Kinderkrankheiten. Jede kleine Verletzung konnte zu einer Blutvergiftung führen, viele Krankheiten waren nicht heilbar.

Natürlich hatte man auch Ärzte, Kräuter, Tees, konnte vielleicht auch schon kleinere Dinge operieren – aber wenn ich mein Leben so überdenke, dann bin ich froh, dass ich damals nicht gelebt habe, wenn ich denn gelebt hätte, weil sicherlich viele Krankheiten mich sehr viel mehr belastet hätten als heute.

Nun sind wir – wieder einmal – bei Corona. Denn auch in diesen letzten 1 ½ Jahren war ich dankbar. Wenn ich höre und lese, wie die Menschen des Mittelalters der Pest ausgeliefert waren, durch gemeinsame Bitt- und Bußgottesdienste die Ansteckung vielleicht sogar noch vergrößert haben, dann bin ich froh, dass wir wissen, womit wir es zu tun haben.

Denn dass statt wie damals Städte und Dörfer fast ausgestorben sind, sind bei uns zwar auch Menschen gestorben und schwer krank gewesen, aber doch vergleichsweise wenige. Medikamente, Beatmungsmaschinen, Abstand halten, Hygiene und nun die Impfungen haben Schlimmeres verhindert und tun es noch.

Natürlich heilt Jesus und hilft, auch wenn wir durch Corona bedroht oder sogar an Corona erkrankt sind. Er hilft und heilt aber auch durch den medizinischen Fortschritt, der ein Geschenk Gottes ist. Wenn jemand sagt „Jesus heilt“, aber nicht die Hilfe annimmt, die Er uns anbietet – durch medizinisches Wissen, durch Ärzte und Pfleger und Medikamente, dann ist man undankbar Gottes Gaben gegenüber. Deshalb sehe diese Schilder auf den Demonstrationen sehr kritisch.

Es stimmt, dass Gott unser Arzt ist, dass Jesus heilt und hilft – aber Er tut es eben auch, indem Er uns Ärzte schenkte, Medikamente, Impfungen. Manchmal hilft Er auch, wo alles andere versagt hat, deshalb ist Vertrauen auf Gottes Hilfe gut. Aber wenn wir uns absichtlich in Gefahr bringen, ist das kein Gottvertrauen, sondern Undankbarkeit.

Wenn ich diese Schilder mit „Jesus hilft“ sehe, dann hoffe ich immer, dass die Schildträger das so meinen. Ich hoffe, dass sie wissen, dass Gott Wunder tun kann und auch tut – und dass es ein großes Wunder ist, dass wir die Erkenntnisse unserer Mediziner haben.

Ellen Naß vertraut auf Gott und die moderne Medizin.

Ellen Naß vertraut auf Gott und die moderne Medizin.


Text-Nummer: 145491   Autor: red.   vom 12.06.2021 um 09.03 Uhr

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