Schleswig-Holstein: Sozialbericht 2020 liegt vor

Schleswig-Holstein: Archiv - 22.06.2021, 11.49 Uhr: Das Kabinett hat heute, am Dienstag, dem 22. Juni 2021, den vom Sozialministerium vorgelegten Sozialbericht 2020 beschlossen. Der neu strukturierte und ausführliche Beitrag zur Sozialberichterstattung in Schleswig-Holstein wird jetzt dem Sozialausschuss zur weiteren Verwendung überstellt.

Der Sozialbericht 2020 basiert auf den zum Zeitpunkt der Berichterstellung aktuellsten verfügbaren Daten, sodass in der Regel die Entwicklung zwischen 2011 und 2018 betrachtet wird. Damit werden die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie im Bericht nicht behandelt. Zuletzt hatte die damalige Landesregierung im Jahr 2011 einen Armuts- und Reichtumsbericht vorgelegt.

Der Sozialbericht liefert eine Vielzahl von Analysen und Einzelergebnissen und gibt somit vertiefte Einblicke in verschiedene Themen. Es handelt sich nicht um einen reinen Armuts- und Reichtumsbericht, denn dieser neu konzipierte Querschnittsbericht stellt nicht nur die materielle Situation, sondern auch die sozialen Lagen der Bevölkerung in Schleswig-Holstein umfassend und am Lebenslagenkonzept orientiert dar. Neben materiellen Aspekten zum Thema Armut und Reichtum informiert der Bericht ausführlich, wie sich verschiedene Lebensbereiche entwickelt haben.

Kategorien wie Bildung, Erwerbsbeteiligung, Gesundheit, Partizipation und Teilhabe von Menschen mit Handicap werden hierbei einbezogen. Zudem werden wichtige strukturelle Rahmenbedingungen wie die demografische und wirtschaftliche Gesamtentwicklung beleuchtet. Ein Schwerpunkt des Berichts liegt auf einer systematischen Darstellung von Lebenslagen entlang des Lebensverlaufs, da jede Lebensphase die aktuellen und zukünftigen Teilhabechancen entscheidend beeinflusst.

Die wichtigsten Erkenntnisse aus dem Sozialbericht, welche auch im Kapitel I.3 ("Sozialbericht für Eilige") zusammengefasst werden, sind die folgenden:

· Demografische Entwicklung: Die Bevölkerungszahl in Schleswig-Holstein hat sich durch Zuwanderung erhöht. Somit ist auch der Anteil von vergleichsweise jungen Menschen mit Migrationshintergrund und ohne deutsche Staatsangehörigkeit gestiegen. Der Anteil älterer Menschen hat zugenommen. Auch gibt es immer mehr kleinere Haushalte und Familien-formen ohne Kinder.

· Betreuung und frühkindliche Bildung: Die Betreuungsquote der unter Dreijährigen ist in Schleswig-Holstein im Vergleich zu den anderen westdeutschen Bundesländern höher. Die Ganztagsquote ist gestiegen. Die jährlichen Schuleingangsuntersuchungen zeigen etwa, dass sich die Dauer des Kita-Besuchs eines Kindes positiv auf seine frühkindliche Entwicklung auswirkt, da Kinder nach einem längeren Kita-Besuch in der Regel einen geringeren Förderbedarf haben und seltenere Sprachauffälligkeiten zeigen.

· Materielle Situation: Trotz insgesamt gestiegener Erwerbsquoten und zurückgehender Erwerbslosigkeit hat sich die materielle Situation der Gesamtbevölkerung gemessen am Indikator der relativen Einkommensarmut (das heißt weniger als 60 Prozent des Medians des nach der neuen OECD-Skala berechneten Äquivalenzeinkommens) im Untersuchungszeitraum nicht verbessert. Das Armutsrisiko der älteren Bevölkerung ist niedriger als das der Gesamtbevölkerung und im Beobachtungszeitraum insbesondere bei älteren Frauen geringer geworden. Insgesamt ist der Anteil der Menschen, die auf Mindestsicherungsleistungen angewiesen sind, zurückgegangen. Bei Menschen ohne deutsche Staatsangehörigkeit ist die Mindestsicherungsquote gestiegen.

Der Sozialbericht ist im Internet unter www.schleswig-holstein.de/ abrufbar.

Die Bevölkerungszahl in Schleswig-Holstein hat sich erhöht. Symbolfoto: Archiv/JW

Die Bevölkerungszahl in Schleswig-Holstein hat sich erhöht. Symbolfoto: Archiv/JW


Text-Nummer: 145705   Autor: SozMi. SH/Red.   vom 22.06.2021 um 11.49 Uhr

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