Neuanfang im Sozialkaufhaus

Lübeck: Archiv - 12.07.2021, 10.22 Uhr: Kleidung, Möbel, Elektrogeräte, Spielzeuge – es gibt viel zu entdecken in den Räumen der Lübecker gemeinnützigen Kaufhäuser "Novi-Life". Diese sind ein Projekt der Fortbildungsakademie der Wirtschaft (FAW) gGmbH, Akademie Lübeck und des Jobcenters Lübeck. Sie bieten Menschen mit geringem Einkommen die Möglichkeit Dinge des Alltags für kleines Geld zu erwerben und sind mit ihrem Angebot besonders nachhaltig.

Darüber hinaus leisten sie einen wichtigen Beitrag zur aktiven Beschäftigungsförderung von Langzeitarbeitslosen: In enger Kooperation mit dem Jobcenter Lübeck werden Arbeitsgelegenheiten in verschiedenen Bereichen der Kaufhäuser durchgeführt.

Als Teilnehmerin einer Arbeitsgelegenheit fand auch die ehemals langzeitarbeitslose Petra Kürpick den Weg ins Sozialkaufhaus. Sie nahm Spenden an, half bei der Sortierung der Waren und machte sich innerhalb kürzester Zeit mit dem Kassensystem vertraut. Ihr Einsatz und ihre Lernbereitschaft fiel auch Teamleiter Oliver Würthen auf. Er setzte sich deshalb nach Beendigung der Arbeitsgelegenheit für eine geförderte Einstellung im Rahmen des Teilhabechancengesetzes ein: "Durch die Arbeitsgelegenheit hatten wir vorab eine gute Möglichkeit Frau Kürpick kennenzulernen. Wir wussten, dass sie gut ins Team passt und gaben ihr die Chance sich weiter zu entwickeln. Dank der Förderung kann der erhöhte Einarbeitungsaufwand gedeckt werden und es steht sogar noch ein Budget für Weiterbildungskosten zur Verfügung."

Mit dem Förderinstrument nach §16i SGB II (Teilhabe am Arbeitsmarkt für Langzeitbezieher) erhalten auch Personen, die bislang nicht von der guten Arbeitsmarktlage in der Region profitieren konnten, eine Chance. Arbeitgeber können mit Lohnkostenzuschüssen durch das Teilhabechancengesetz unterstützt werden, wenn sie sozialversicherungspflichtige Arbeitsverhältnisse mit langzeitarbeitslosen Menschen abschließen.

"Kunden haben durch diese Förderung die Chance ihre Hilfebedürftigkeit auf Arbeitslosengeld II zu überwinden und sich in einem geschützten Bereich auszuprobieren. Bei Vorliegen der Fördervoraussetzungen erhält der Arbeitgeber in den ersten zwei Jahren einen Zuschuss zum tariflichen Arbeitsentgelt von 100 Prozent, bestätigt Joachim Tag, Geschäftsführer des Jobcenters Lübeck. "In jedem weiteren Jahr wird dieser Zuschuss um zehn Prozentpunkte gekürzt – und dies bei einer maximalen Förderdauer von fünf Jahren", so Tag weiter.

Petra Kürpick organisiert den Verkauf in dem Sozialladen in der Schwertfeger Straße und bezeichnet sich mittlerweile als "rundum glücklich". "Nach vielen Bewerbungen und einigen Jahren der Arbeitslosigkeit, bin ich endlich am Ziel. Ich freue mich sehr, dass es mit einer richtigen Einstellung bei Novi-Life geklappt hat. Im Laufe der Zeit ist ihr der Sozialladen, die Kund und Mitarbeitenden sehr ans Herz gewachsen: "Es ist toll, dass ich hier bleiben und weiterhin daran mitarbeiten kann, dass die Spenden den Menschen zugutekommen, die sich in schwierigen Lebenslagen befinden und es wirklich dringend benötigen. Neben einem strukturierten Alltag gibt mir das ein gutes Gefühl."

Wer ebenfalls Förderungsleistungen für Langzeitarbeitslose in Anspruch nehmen, kann sich unter 0451/588–330 oder per E-Mail: Jobcenter-Luebeck.AGS-Soziale-Teilhabe-384@jobcenter-ge.de melden. Weitere Informationen zu dem Thema gibt es außerdem unter: www.jobcenter-luebeck.de

Petra Kürpick hat den Sprung in den Job geschafft. Foto: Jobcenter Lübeck.

Petra Kürpick hat den Sprung in den Job geschafft. Foto: Jobcenter Lübeck.


Text-Nummer: 146050   Autor: Jobcenter L./Red.   vom 12.07.2021 um 10.22 Uhr

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