Wohnungsnot: Gewerkschaft will zum Wählen animieren

Schleswig-Holstein: Archiv - 07.09.2021, 10.57 Uhr: Wohnen fange beim Wählen an: "Für die Mieten in Lübeck gibt es seit Jahren nur eine Richtung – nämlich immer nach oben", sagt Ralf Olschewski, Bezirksvorsitzender der IG BAU Holstein. Er beruft sich dabei auf eine Analyse des Pestel-Instituts. Im Fokus stand der Anstieg der Kosten fürs Wohnen, die der Staat übernimmt, wenn Haushalte auf Hartz IV angewiesen sind: Selbst die Kaltmiete für Wohnungen mit einfachem Standard sei demnach von 6 Euro pro m2 2015 auf 7,70 Euro im April 2021 gestiegen.

Das sei ein Plus von 28,4 Prozent. Zum Vergleich: Die Verbraucherpreise haben im gleichen Zeitraum deutlich weniger zugelegt – nämlich um 9,8 Prozent, so das Pestel-Institut. "Die neue Bundesregierung muss sich enorm ins Zeug legen und für mehr Wohnungen sorgen", so Ralf Olschewski. Es fehlten vor allem bezahlbare Wohnungen und Sozialwohnungen – gerade auch in Lübeck.

"Die Situation in Lübeck ist damit Teil der bundesweiten Misere auf dem Wohnungsmarkt", sagt der IG BAU-Bundesvorsitzende Robert Feiger. Das Drehen an der Mietspirale müsse ein Ende haben. "Die Mieten müssen wieder runter. Dafür muss der Neubau aber deutlich nach oben gehen – vor allem bei den bezahlbaren Wohnungen und bei Sozialwohnungen", fordert Feiger. Deshalb müsse die neue Bundesregierung "schleunigst ein dickes Wohnungsbau-Paket" auf den Weg bringen.

"Damit das passiert, ist eine Botschaft wichtig: Das Wohnen fängt beim Wählen an", so Feiger. Der IG BAU-Chef appelliert deshalb, "einen kritischen Blick in die Wahlprogramme der Parteien zu werfen und genau zuzuhören, was von denen kommt, die in den Bundestag und ins Kanzleramt wollen". Es gebe Parteien, die bereits klare Zielmarken beim Neubau von Wohnungen gesetzt hätten. Andere dagegen blieben vage und vermieden konkrete Zahlen.

"Wohnungen kann man wählen. Gute Arbeit und eine ordentliche Rente übrigens auch", sagt Feiger. Dazu startet die IG BAU jetzt einen "Lockruf in die Wahlkabine" – mit Wahl-Clips und der Aufforderung: ".. iXen gehen.". Es sind Film-Spots mit skurrilen Szenen und kuriosen Charaktertypen – wie dem "Wohnungen-wählen", der als grotesker Makler die Situation auf dem Wohnungsmarkt ebenso schräg wie spöttisch skizziert.

Die IG BAU will damit einen "Weckruf zur Wahl" machen: "Es geht darum, die Probleme, die den Menschen auf den Nägeln brennen, klar auf den Punkt zu bringen – mit einem Augenzwinkern. Ob per Briefwahl am Küchentisch oder am 26. September in der Wahlkabine: Wichtig ist, dass die Menschen wählen gehen", sagt der IG BAU-Bundesvorsitzende Robert Feiger.

Hier geht es zum Wahl-Clip "Wohnen" mit einem "Wohnungen-wählen": www.youtube.com/watch?v=HLqJPX2PDA8

Im Wahl-Clip der IG BAU dreht sich alles um einen Wohnungenwählen .Foto: IG BAU | Tobias Seifert

Im Wahl-Clip der IG BAU dreht sich alles um einen Wohnungenwählen .Foto: IG BAU | Tobias Seifert


Text-Nummer: 147086   Autor: IG BAU/Red.   vom 07.09.2021 um 10.57 Uhr

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