Jugenduntersuchungen: In Lübeck geht nur jeder Vierte

Lübeck: Archiv - 13.10.2021, 14.23 Uhr: Vorsorge scheint auch für Jugendliche in Lübeck ein Tabuthema zu sein. Denn nur etwa jeder vierte Teenager in Lübeck geht zu den Jugenduntersuchung J1 und J2. Das geht aus einer aktuellen Auswertung hervor. Danach nutzten im vergangenen Jahr nur 23,1 Prozent der AOK-versicherten Jugendlichen im Alter zwischen 12 und 17 Jahren die medizinischen Checks.

Im Vorjahr waren es 20,4 Prozent. "Im Vergleich zu den Früherkennungsuntersuchungen für Kinder werden die Jugenduntersuchungen deutlich weniger genutzt. Die Corona-Pandemie hat den Rückgang weiter verstärkt, da die Menschen unter den Pandemiebedingungen Arztbesuche vermeiden wollten. Dabei sind Gesundheitsangebote gerade im Jugendalter für eine gesunde Entwicklung besonders wichtig und sollten unbedingt wahrgenommen werden", sagt AOK-Serviceregionsleiter Reinhard Wunsch.

Die AOK als größte gesetzliche Krankenkasse in Lübeck schreibt alle bei ihr versicherten Jugendlichen persönlich an und weist auch über diesen Weg auf die wichtigen Vorsorgeuntersuchungen gezielt hin. Nach den bekannten U-Untersuchungen für Kinder werden die sogenannten Jugenduntersuchungen angeboten. Die J1 für Jugendliche zwischen 12 und 14 Jahren gehört zum Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen. Während in 2020 immerhin noch 36,5 Prozent der Jugendlichen zumindest diese Untersuchung genutzt haben, nahmen nur 8,8 Prozent die J2 wahr.

Im Rahmen der J1 werden Größe, Gewicht und der Impfstatus sowie Blut und Harn überprüft. Bei der körperlichen Untersuchung klärt der Arzt die pubertären Entwicklungsstadien sowie den Zustand der Organe, des Skelettsystems und der Sinnesfunktionen ab. Fehlhaltungen aufgrund von Wachstumsschüben sowie chronische Krankheiten können bei den Jugenduntersuchungen frühzeitig erkannt und entsprechend behandelt werden. Auch auf eventuelle Hautprobleme, und Essstörungen wie Magersucht oder Übergewicht wird eingegangen. Bei Bedarf empfiehlt der Arzt individuelle Präventionsmaßnahmen.

Die Jugenduntersuchung J2 zielt zusätzlich unter anderem auf das Erkennen von Pubertäts- und Sexualitätsstörungen, Haltungsstörungen und Diabetes-Risiko ab. Zu den Terminen sollten die elektronische Gesundheitskarte und der Impfpass mitgebracht werden.

Beide Untersuchungen bieten neben einem Gesundheits-Check auch immer die Chance, ausführlich mit dem Arzt zu sprechen. Das persönliche Gespräch ist selbstverständlich vertraulich.

Die Jugenduntersuchungen in Lübeck werden zu wenig genutzt. Nur etwa jeder vierte Teenager geht zu den Jugenduntersuchung J1 und J2. Foto: AOK/hfr.

Die Jugenduntersuchungen in Lübeck werden zu wenig genutzt. Nur etwa jeder vierte Teenager geht zu den Jugenduntersuchung J1 und J2. Foto: AOK/hfr.


Text-Nummer: 147789   Autor: AOK/Red.   vom 13.10.2021 um 14.23 Uhr

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