LHG: Fraktion21 fordert tragfähiges Sanierungskonzept

Lübeck: Archiv - 25.11.2021, 09.42 Uhr: Der Vorsitzende der Fraktion21, Wolfgang Neskovic, fordert ein tragfähiges Sanierungskonzept für die Lübecker Hafengesellschaft (LHG). Offenbar stehe der LHG weiterhin das Wasser bis zum Hals. Das zeige die öffentliche Berichterstattung zum Ankauf der Reef-Anteile durch die Hansestadt Lübeck. Ohne externen Sachverstand drohe Lübeck nach dem Desaster mit dem Flughafen ein weiteres Millionengrab.

Wolfgang Neskovic:

(")Die LHG benötigt endlich ein fachlich fundiertes Sanierungskonzept, das sich nicht an einem irregeleiteten Wunschdenken orientiert, sondern die realen veränderten Rahmenbedingungen für die Lübecker Hafenwirtschaft zur Kenntnis nimmt und diese zur Grundlage der Sanierungsanstrengungen macht. Dabei ist es eine reichlich abwegige Vorstellung zu glauben, dass ausgerechnet diejenigen, die bislang die Verantwortung für den Kurs der LHG getragen, diese Aufgabe übernehmen sollten. Hierfür sollte vielmehr externer Sachverstand in Anspruch genommen werden.(")

Der Stadtökonom und Hafenexperte Frank Müller-Horn, der zukünftig die Arbeit der Fraktion21 im Wirtschaftsausschuss unterstützen wird, ergänzt:

(")Die Zitterpartie um Standort und Arbeitsplätze bei der LHG hält an. Der Pacht- und Lohnverzicht von 34 Millionen Euro von 2018 bis 2023 ist fast aufgebraucht, hat aber die LHG nicht aus der Krise geführt. Im Gegenteil: Die Betriebsergebnisse zeigen seit 2019 verstärkt wieder rote Zahlen. Noch immer halten Politik, Verwaltung, aber auch die Belegschaft, die erfolgte Reduzierung der Kosten bei Pacht und Lohn für ausreichend. Diese Maßnahmen wurden zu einem Sanierungskonzept aufgeblasen, das keines ist. Eine ausschließliche Entlastung der Kostenseite ist kein Sanierungskonzept. Trotzdem ist eine Verlängerung des Pacht- und Lohnverzichtes als Option im Gespräch. Will man im Zusammenhang mit der Übernahme der Reef-Anteile von 4.195.000 Millionen Euro durch die Hansestadt Lübeck nicht gutes Geld schlechtem hinterherwerfen, ist zwingend ein Sanierungskonzept zu erstellen, das den Namen verdient. Das Konzept muss die Frage beantworten, ist das Unternehmen nachhaltig zu retten und wenn ja, welche Maßnahmen zu ergreifen sind.

Zugespitzt: Kann das Unternehmen mit überwiegender Wahrscheinlichkeit im Prognosezeitraum wettbewerbs- und renditefähig arbeiten? Dabei müssen die vorhandenen restriktiven Rahmenbedingungen endlich zur Kenntnis genommen werden. Diese sind die Begrenzung der Wassertiefe der Trave (keine Ausbaggerung vonseiten des Bundes) und die Feste Fehmarnbelt-Querung, die nach Planung in acht Jahren Realität sein wird. Weiterer Eckpunkt ist, dass der große Player in der westlichen Ostsee inzwischen der Rostocker Hafen ist. Hier baggert der Bund die Fahrrinne von der Kadetrinne bis in den Tiefwasserhafen von Warnemünde für 120 Millionen auf 16 Meter Wassertiefe aus. Diese faktische Aufgabenzuweisung bedeutet: Massengüter werden ausschließlich über diesen Hafen abgewickelt. Diese Restriktionen sind im Hafenentwicklungsplan 2030 erwähnt, aber deren wahrscheinliche Konsequenzen für die Entwicklung der Lübecker Häfen nicht untersucht und einbezogen.

Diese drei Rahmenbedingungen sollten Ausgangspunkt einer Neuaufstellung und somit eines Strategiewechsels sein, mit dem Ziel einen Markt zu erschließen, der auch längerfristig auf die jetzigen Schiffsgrößen, die die Lübecker Häfen anlaufen, ausgerichtet ist und auf kostenintensive Pier-Verlängerungen und Hafenerweiterung verzichtet. Eine konsequent darauf ausgerichtete Geschäftspolitik birgt die Chance eine Wende herbeizuführen, die die Subventionierung der LHG über den Lübecker Haushalt beendet.(")

Wolfgang Neskovic, fordert ein tragfähiges Sanierungskonzept für die LHG.

Wolfgang Neskovic, fordert ein tragfähiges Sanierungskonzept für die LHG.


Text-Nummer: 148605   Autor: Fraktion21/Red.   vom 25.11.2021 um 09.42 Uhr

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