Koloniale Raubkunst: Linke will Mittel aufstocken

Lübeck: Archiv - 30.11.2021, 10.38 Uhr: Eine Aufarbeitung der kolonialen Vergangenheit von Museen und ihren Sammlungen ist aus Sicht des Deutschen Museumsbundes unverzichtbar. Insofern freut es "Die Linke", dass auch die Lübecker Museen beginnen, sich ihrer Verantwortung bewusst zu werden. Eine intensive, von Taten begleitete Auseinandersetzung mit dem Thema Kolonialismus habe man hier bisher eher vermisst.

Zwar stimme auch "Die Linke" Annahmen entsprechender Stiftungen oder Spenden meist zu, jedoch wäre dies stets von kontroversen innerfraktionellen Debatten begleitet. ""Die Linke" in Lübeck war sich der Sensibilität der Problematik kolonialer Kunst in Lübeck stets bewusst" betont Robin Burkard, kultur- und sportpolitischer Sprecher der Bürgerschaftsfraktion. "Um die Aufarbeitung kolonialen Unrechts in einer angemessenen Professionalität und Nachhaltigkeit leisten zu können, benötigen die Museen aber weitreichende Unterstützung", so Burkard weiter.

Die Provenienzforschung an den eigenen Sammlungen müsse eine Kernaufgabe der Museen darstellen. Deswegen müsse die finanzielle und personelle Ausstattung in diesem Bereich dauerhaft und deutlich verbessert werden. Die Digitalisierung der Sammlungsbestände könne die Grundlage für mehr Transparenz und einen internationalen Austausch werden. Deshalb benötige sowohl die technische als auch die personelle Ausstattung dahingehend eine Aufstockung. Die Durchführung von Kooperationsprojekten mit den Herkunftsgesellschaften benötige schließlich ebenso Unterstützung. Die Einrichtung der zentralen Kontaktstelle für Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten bei der Kulturstiftung der Länder sei laut Ansicht der "Linken" ein guter Ansatzpunkt. Die Zusammenarbeit der Lübecker Museen mit dem Deutschen Zentrum Kulturgutverluste solle schnellstens ausgebaut oder intensiviert werden.

"Soweit sie noch nicht bestehen, sind auch auf Kommunalebene für den nächsten Haushalt rechtliche und finanzielle Grundlagen dafür zu schaffen, dass Museen dann, wenn es angezeigt ist, Sammlungsgut an Herkunftsländer und -gesellschaften zurückgeben können", schlägt Burkard vor. "Kurzfristige Aktivitäten bleiben aber ein Tropfen auf dem heißen Stein und können eine langfristige Perspektive nicht ersetzen. Wir werden die Verwaltung dahingehend auch zukünftig an ihren Taten messen, stimmen jedoch der freiwilligen Rückführung der genannten Exponate als Schritt in die Richtung gegenseitiger Teilhabe und Anteilnahme überzeugt zu", schließt Burkard.

Robin Burkard ist kultur- und sportpolitischer Sprecher der Bürgerschaftsfraktion der Linken.

Robin Burkard ist kultur- und sportpolitischer Sprecher der Bürgerschaftsfraktion der Linken.


Text-Nummer: 148680   Autor: Fraktion Die Linke   vom 30.11.2021 um 10.38 Uhr

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