Ex-Vorsitzende gründet neue Grüne Partei
Lübeck: Archiv - 08.01.2022, 17.05 Uhr: Vor fünf Jahren war Stephanie Göhler noch Vorsitzende der Lübecker Grünen. Jetzt bezeichnet sie die Grünen als "Umfaller". Sie möchte eine neue Partei gründen, die sich um die Umweltthemen kümmert. Sie soll bereits zur Landtagswahl auf dem Wahlzettel stehen.Stephanie Göhler sieht den Umweltschutz durch die Grüne Partei nicht mehr vertreten. Nach der Landtagswahl habe die Partei ihren Kampf gegen die feste Fehmarnbeltquerung aufgegeben. Nach der Bundestagswahl seien auch bundespolitische Forderungen aufgegeben worden.
Die neue Partei muss noch gegründet werden. Eines ist bereits jetzt klar: Auf Materialschlachten und Plakate werden Stephanie Göhler und ihre Mitstreiter verzichten. Das seien Tonnen von unnötigem Müll. Sie regt zentrale Plakatwände an, auf denen die Parteien ihre Positionen vorstellen können.
Ein wichtiges Thema ist für Göhler die Verkehrspolitik. Das E-Auto ist für sie keine Lösung. Die Autos seien zu schwer und der Strom werde auch weiterhin zum Teil mit fossilen Brennstoffen erzeugt. Sie setzt sich für kleine 3-Liter-Autos ein.
Göhler fordert Verzicht "auf unseren überbordenden Konsum, auf Mega-Bauprojekte und deren Kostenexplosionen, auf Rasenheizungen für Fußballplätze". Einige ihrer Forderungen: "Tempo 120 auf Autobahnen, Verbot von Inlands- und Kurzstreckenflügen, Besteuerung von Flugbenzin, Eindämmung der globalen Warenströme zugunsten einer Rückverlagerung von Produktion nach Europa ... und so vieles mehr."
Der Parteiname soll in zwei Wochen bekannt gegeben werden. Im O-Ton hören Sie ein ausführliches Gespräch von Harald Denckmann mit Stephanie Göhler.

Stephanie Göhler, ehemalige Vorsitzende der Lübecker Grünen, möchte eine neue Umweltschutz-Partei gründen. Foto, O-Ton: Harald Denckmann
Hier hören Sie den Originalton:
Text-Nummer: 149327 Autor: VG vom 08.01.2022 um 17.05 Uhr