Greenpeace: Lützerath muss bleiben!
Lübeck: Archiv - 09.01.2022, 16.36 Uhr: Der Ort Lützerath soll für den Braunkohletagebau Garzweiler II abgebaggert werden. "Setzt sich RWE mit dieser Forderung durch, rücken die Pariser Klimaziele in weite Ferne", kritisiert Greenpeace, Ab einem bundesweiten Aktionstag wurde auch in Lübeck demonstriert.Die Gruppe „Alle Dörfer bleiben“ startete einen Live-Stream, in dem aus Lützerath berichtet wurde, Künstler vor Ort spielten Musik und in über 30 Städten Deutschlands liefen Aktionen für den Erhalt des Dorfes. Auch in Lübeck setzten sich die Aktivisten von Greenpeace Lübeck und Fridays for Future Lübeck gegen die Ausweitung des Kohleabbaus ein. Mit Bannern und Ortsschildern der bedrohten Dörfer forderten sie vor dem Holstentor gemeinsam mit dem Braunkohlewiderstand: RWE darf Lützerath nicht zerstören.
"Die Entscheidung der Ampel-Koalition, fünf Dörfer am Braunkohletagebau Garzweiler mit Gewissheit stehen zu lassen, gilt noch nicht für Lützerath. Das Schicksal des Dorfes liegt weiterhin in den Händen der Gerichte. Dabei ist ganz klar: Die 1,5-Grad-Grenze liegt an der Ortsgrenze von Lützerath!", so Selina Vogt von Greenpeace Lübeck. "In Anbetracht der drastischen Folgen der globalen Erderwärmung, die wir alle bereits heute spüren, ist es unverantwortbar noch neun weitere Jahre mehr Kohle aus dem Boden zu holen. Lützerath darf nicht zerstört werden, denn die darunterliegende Kohle muss im Boden bleiben, wenn Deutschland das Pariser 1,5-Grad-Limit einhalten und schneller aus der Kohle aussteigen will. Eine grundlegende Voraussetzung für eine lebenswerte Zukunft!"
"Die Zerstörung von Lützerath ist selbst für einen viel zu späten Kohleausstieg nach 2030 energiewirtschaftlich nicht notwendig, wie eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) und seiner Expertengruppe Coalexit im Auftrag von Greenpeace zeigt", so Jonas Baseler von Fridays for Future Lübeck. "Eine Zerstörung des Dorfes wäre eine absurde und klimapolitisch fatale Entscheidung. Lützerath muss bleiben!"

Mitglieder von Greenpeace und Fridays For Future demonstrierten vor dem Holstentor. Foto: Greenpeace
Text-Nummer: 149341 Autor: Greenpeace/red. vom 09.01.2022 um 16.36 Uhr