Übung am Strand: Medizin in besonderen Lagen
Lübeck - Travemünde: Archiv - 25.02.2022, 19.50 Uhr: Am Freitag gab es am Strand von Travemünde und auf dem Priwall einen "Massenanfall von Verletzten". Hintergrund war eine Fortbildungsveranstaltung für medizinisches Personal. Mit dabei waren die DLRG und die Bundeswehr.Die vom Initiator und Organisator Dr. Jörg Sandmann geleitete Fortbildungsveranstaltung für Notärzte, Ärzte und medizinisches Personal, hatte zum Ziel, neben einer Einführung und einem Gedankenaustausch über die Digitalisierung im Gesundheitswesen medizinische und organisatorische Herausforderungen in besonderen Lagen zu thematisieren. Hierzu dienten eine ganze Reihe von Fachvorträgen, aber auch eine große Übung.
Als besonderen Abschluss für die Teilnehmer war eine Einsatzübung entwickelt worden, welche die zivil-militärische Zusammenarbeit auf der einen Seite und Grenzsituationen der medizinischen Versorgung auf der anderen beleuchten soll. Thema war das Handeln ohne Vorbereitung, quasi „zur falschen Zeit am falschen Ort“ zu sein. Mit dabei war in diesem Jahr die DLRG. Erschwert wurde die Übung dadurch, dass nicht auf den professionellen Rettungsdienst und die ordnenden Hände der Polizei zurückgegriffen werden konnte.
Gedachte Schadensereignisse auf dem Priwall und der Strandpromenade führten dann zu Übungsbeginn zu einer sehr realistischen Darstellung von Verletzten. Auf der Travemünder Seite wurde der Einsatz von Rettungsbooten der DLRG, welche den gedachten Transport vom Priwall nach Travemünde übernommen haben, vorbereitet. Es zeigte sich, dass Ärzte und Helfer sich sehr gut organisieren konnten, um die verletzten Personen zu versorgen und internistische und traumatologische Krankheitsbilder zu erkennen sowie Maßnahmen bis zum Abtransport zu ergreifen.
Auf der Strandpromenade anwesendes Publikum beobachtete die Übung interessiert und auch nicht ohne Sorge vor dem Hintergrund der Lage an dem derzeitigen Kriegsgeschehen zwischen Russland und der Ukraine. Das Konzept der Übung wurde aber schon lange vor dieser Entwicklung im Osten entwickelt. Beobachtende Teilnehmer zeigten sich aber ungeachtet dessen zufrieden und beruhigt, dass es solche Übungen gibt, und es möglich war sich ein Bild von dem beachtenswerten Einsatz der Ärzte und Helfer zu machen.

Geübt wurde die Versorgung von zahlreichen Verletzten. Fotos: Karl Erhard Vögele
Text-Nummer: 150183 Autor: KEV/red. vom 25.02.2022 um 19.50 Uhr