Grupes Fußspitze bringt VfB ans Etappenziel
Lübeck: Archiv - 26.02.2022, 22.18 Uhr: Der VfB Lübeck hat die Meisterrunde der Regionalliga Nord erreicht! In einem echten Krimi behielt der VfB gegen die SV Drochtersen/Assel das bessere Ende für sich: Genauer gesagt war es ein 2:2 (1:1)-Unentschieden, das den Grün-Weißen im „Endspiel“ den Einzug in die Meisterrunde sicherte – die bessere Tordifferenz hielt die Lübecker vor dem Gegner.2.781 Zuschauer waren am Samstag auf die Lohmühle gekommen und boten der entscheidenden Partie der Hauptrunde bei bestem Fußballwetter einen würdigen Rahmen. Auf die Marschroute „Never change a winning team“ hatte VfB-Trainer Lukas Pfeiffer gesetzt und das gleiche Team aufgeboten, das vor zwei Wochen einen 4:1-Sieg gegen den 1. FC Phönix gefeiert hatte.
Der VfB begann wie erwartet überlegen, bekam aber gleich mit dem ersten gefährlichen Angriff der Niedersachsen eine bittere Pille zu schlucken. Nach einer Freistoßflanke von Ashton Götz lenkte Tjorve Mohr den Ball mit dem Kopf über Eric Gründemann hinweg genau ins rechte Eck (7.). Doch das 0:1 schockte die VfB-Elf nicht. Sofort waren die Grün-Weißen wieder im Vorwärtsgang und schafften es in dieser Phase auch, Chancen herauszuspielen. Nach guter Abifade-Vorarbeit kam Mirko Boland zum Abschluss, wurde erst geblockt und scheiterte dann an einer starken Parade des Gäste-Keepers Patrick Siefkes (11.). Drei Minuten später hatte der Gäste-Schlussmann Mühe, einen Kopfball von Calvin Brackelmann nach einer Ecke zu parieren. Doch nach 16 Minuten hieß es dann verdientermaßen 1:1. Einen zu kurz abgewehrten Ball nahm Mateusz Ciapa direkt und jagte ihn zum Ausgleich ins rechte Toreck (16.). Der VfB blieb in der Folge das bessere Team, zeigte phasenweise auch gute Ballpassagen, ohne dass jedoch bis zur Pause noch klare Torchancen herausgesprungen wären. Drochtersen/Assel machte „sein“ Spiel, verteidigte gut, hatte selbst allerdings bis zur Pause kaum Offensivszenen zu verzeichnen.
In den zweiten Abschnitt starteten die Gäste jedoch mit einem offensiven Akzent und überraschten damit den VfB. Den Schuss von Hassan El Saleh parierte Eric Gründemann stark, beim Abpraller schaltete jedoch der eingewechselte Martin Sattler am schnellsten und schoss zum 1:2 ein (47.). Für einige Zeit schien das ein Wirkungstreffer zu sein. Gründemann war es zu verdanken, dass Jorik Wulff nicht noch erhöhte – der VfB-Keeper lenkte den Schuss mit den Fingerspitzen um den Pfosten (49.). Tommy Grupe im Anschluss an einen Freistoß (55.) und der gerade eingewechselte Cemal Sezer (57.) meldeten den VfB mit ihren Chancen im Spiel zurück, ehe der nächste Rückschlag folgte. Nach einem rüden Foul von Niklas Golke an Boland, für das es die Gelbe Karte gab, reagierte Samuel Abifade viel zu ungestüm. Schiedsrichter Simon Rott schickte den VfBer für diese Überreaktion mit der Roten Karte vom Platz (60.).
In Unterzahl taten die Gäste angesichts des Resultats auch nicht allzu viel für das Spiel, sodass das Anrennen für den VfB noch schwieriger wurde. Die Fans waren zur richtigen Zeit zur Stelle und schrien die Mannschaft noch einmal nach vorn. Morten Rüdiger hatte im Zusammenspiel mit Brackelmann noch eine Torchance (80., abgeblockt). Doch am Ende war es eine Standardsituation, die den VfB wieder auf Kurs brachte. Der eingewechselte Sezer schlug die Ecke hinein, der ebenfalls frisch ins Spiel gekommene Gregory Kuisch verlängerte per Kopf Richtung lange Ecke, wo Tommy Grupe den Fuß an den Ball brachte und ihn zum 2:2 ins Netz lenkte (85.). Jetzt kochte die Lohmühle!
Die Partie war jedoch noch nicht vorbei. Noch einmal war Gründemann gefordert, vorne wurden die Konter nicht immer clever zu Ende gespielt, sodass es weder Abschlüsse noch den erhofften Zeitgewinn gab. Entsprechend war es ein Zittern in der gut vierminütigen Nachspielzeit, ehe Schiedsrichter Rott die Partie beendete und den nächsten Jubel auf der Lohmühle auslöste.
Die Mannschaft ließ sich feiern – angesichts der nunmehr sechs ungeschlagenen Spiele mit 16 Punkten zum Ende der Halbserie auch völlig zu Recht. Das Erreichen dieses Zwischenziels Meisterrunde hat sich der VfB vollauf verdient. Nicht verschwiegen werden soll allerdings hier, dass Gleiches auch für die Gäste aus Drochtersen gegolten hätte, die nun in einem Feld von sechs Mannschaften auf Augenhöhe mit nur drei Niederlagen in den sauren Apfel beißen und in der Abstiegsrunde weiterspielen müssen.
Für die Lübecker Mannschaft geht es voraussichtlich am 12. oder 13. März weiter. Wer dann der Gegner sein wird und wann genau angepfiffen wird, wird die offizielle Spielplan-Veröffentlichung in der kommenden Woche zeigen.

Der VfB konnte gegen Drochtersen/Assel das wichtige Unentschieden erreichen.
Text-Nummer: 150196 Autor: VfB/red. vom 26.02.2022 um 22.18 Uhr