Andachten und Glockengeläut gegen den Krieg

Lübeck: Archiv - 02.03.2022, 14.31 Uhr: Europaweit werden am Donnerstag, 3. März, um 12 Uhr die Glocken der Kirchen und Kathedralen sieben Minuten lang für den Frieden läuten. Gemeinden in Lübeck beteiligen sich an der Aktion der Europäischen Vereinigung der Dombau-, Münsterbau- und Bauhüttenmeister.

„Wir, die Gemeinschaft der Bauverantwortlichen der großen Kathedrale- und Domkirchen Europas von Norwegen bis Malta und von Spanien bis in die Ukraine, möchten zum Krieg in der Ukraine nicht schweigen“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung. „Europa brennt - und wir wollen am Donnerstag, den 3. März mittags um 12 Uhr die Glocken unserer Kirchen sieben Minuten läuten lassen. Jede Minute für einen Tag dieses unsinnigen Krieges.“

„Das ist ein eindrucksvoller Impuls der Europäischen Dombaumeister“, sagt Lübecks Pröpstin Petra Kallies. "In der christlichen Tradition rufen die Glocken zum Gottesdienst. Sie werden auch als Warnsignal bei Gefahr eingesetzt. Das Friedensläuten ist selbst auch ein Gebet“, betont Pröpstin Kallies. Sie ruft alle Lübeckerinnen und Lübecker auf: "Nehmen wir uns Zeit zum Innehalten, beten wir für die Opfer des Kriegs in der Ukraine und helfen wir ihnen mit allem, was uns möglich ist."

Für alle Menschen, die jetzt einen Raum für das Gebet suchen, sind die Kirchentüren offen. Viele Gemeinden laden zu Andachten und Friedensgebeten ein:

Die Laurentiusgemeinde in Lübeck lädt ab dem 2. März jeweils mittwochs zu einem Friedensgebet ein. Beginn ist um 12 Uhr. Die Andachten finden in St. Lorenz, Steinrader Weg 10, statt.

Das Frauenwerk Lübeck, Steinrader Weg 11, lädt dienstags bis donnerstags zwischen 12 und 15 Uhr zu einem „Friedensgebet to go“ ein.

"Habt Frieden untereinander" ist das Motto eines Gottesdienstes, zu dem Pastorin Barbara Hoffmann-Fette von der Johann-Hinrich-Wichern-Gemeinde, Andersenring 29 in Lübeck, am Sonntag, 6. März, einlädt. Der Friedensgottesdienst beginnt um 10 Uhr.

In der St.-Johannes-Kirche im Lübecker Stadtteil Kücknitz sind an den beiden Dienstagen, 8. und 15. März, jeweils ab 18.30 Uhr Friedensgebete geplant.

In der St. Lorenz-Kirche in Travemünde finden ab dem 9. März laut Pastorin Anja Möller jeweils mittwochs ab 12 Uhr Andachten für den Frieden statt.

In St. Aegidien gibt es die Möglichkeit, am Lichterbaum eine Kerze anzuzünden. Dort liegt auch die Flagge der Ukraine aus. Der Aschermittwochsgottesdienst (2. März 2022 um 18 Uhr) und die Passionsandachten sind – wie alle Gottesdienste – nun Friedensgebete.

Die Kirchengemeinde St. Jakobi stellt ihren Gottesdienst „Jakobi punkt 5“, sonnabends 17 Uhr, unter das Thema Frieden. Tagsüber finden Schweigeminuten am Lichtkreuz mit Kerzenritual statt. Schon in der vergangenen Lichtkreuzmeditation wurde für Frieden in der Ukraine gebetet. „Viele Besucherinnen und Besucher kamen zu uns in die Kirche“, so Pastor Lutz Jedeck.

In St. Marien zu Lübeck läuten ab sofort jeden Tag ab 12 Uhr zehn Minuten lang die Danziger Friedensglocken. Die Klangkörper wurden nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs vom "Glockenfriedhof" in Hamburg geholt. "Die Glocken stammten ursprünglich aus evangelischen Kirchen in Danzig. Bei uns ertönen sie als akustisches Mahnmal gegen den Krieg und für den Frieden", sagen Robert Pfeifer und Inga Meissner, Pastoren in St. Marien zu Lübeck.

Ab sofort findet täglich ab 12 Uhr ein Friedensgebet in St. Marien zu Lübeck statt. Jeden Abend ist ab 19 Uhr eine Nachtwachse für den Frieden geplant. "Es gibt Gebete und Musik, Stille und Austausch, wie den Menschen in der Kriegsregion geholfen werden kann", kündigt Pastorin Inga Meissner an.

Im Dom zu Lübeck gibt es einen eigens eingerichteten Ort, der Menschen einlädt, Kerzen anzuzünden und für den Frieden zu beten. "Die Gebete, die sich dort sammeln, werden im Abendsegen beziehungsweise im Taizégottesdienst an jedem Freitagabend ab 20 Uhr verlesen", sagt Pastor Martin Klatt.

Gemeinsam mit Jugendlichen der Kirchengemeinde St. Jürgen in Lübeck hat das Team von #liveline einen Jugendgottesdienst zum Thema "Frieden!" auf dem YouTube-Kanal des Kirchenkreises Lübeck-Lauenburg gestaltet. "In Verbundenheit versuchen wir, die unfassbaren Nachrichten aus der Ukraine zu begreifen, miteinander beten wir für Frieden und sind in Gedanken bei den Menschen, die unter Gewalt und Krieg leiden."

Im Dom zu Lübeck werden viele Kerzen für den Frieden von Besuchern entzündet. Foto: Steffi Niemann

Im Dom zu Lübeck werden viele Kerzen für den Frieden von Besuchern entzündet. Foto: Steffi Niemann


Text-Nummer: 150283   Autor: Kirchenkreis/S. Niemann   vom 02.03.2022 um 14.31 Uhr

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