Lübecks dritte Notunterkunft startet
Lübeck - Moisling: Archiv - 18.03.2022, 17.31 Uhr: In der Sporthalle der Heinrich-Mann-Schule entstehen an diesem Wochenende 300 weitere Schlafgelegenheiten für Flüchtlinge aus der Ukraine. Bürgermeister Jan Lindenau erwartet einen sehr großen Bedarf in den kommenden Tagen.Aktuell sind rund 1000 ukrainische Flüchtlinge in Lübeck registriert. 74 sind in Gemeinschaftsunterkünften untergebracht, 260 in Notquartieren. "Die bieten einen trocknen und warmen Schlafplatz, Verpflegung und Toiletten", berichtet Lübecks Feuerwehrchef Thomas Köstler. Komfortabel sei das nicht, aber für eine Tage müsse das ausreichen.
Der Andrang ist groß, berichtet Bürgermeister Jan Lindenau. Wurden 2015 und 2016 in 18 Monaten insgesamt 3500 Flüchtlinge hier registriert, waren es die vergangenen eineinhalb Wochen 1000 Menschen. Deshalb arbeite die Ausländerbehörde jetzt in Doppelschichten, zusätzliches Personal wird über Zeitarbeitsfirmen angeworben. Vor dem Verwaltungszentrum Mühlentor wird ein Wartezelt aufgebaut.
Wann die Notunterkünfte benötigt werden, weiß niemand. "Die Busse kommen ohne Anmeldung hier an", berichtet Bürgermeister Jan Lindenau. Und auch aus Hamburg reisen viele Ukrainer nach Lübeck weiter. "Wir sind jetzt mit 800 Notbetten vorbereitet." Weitere Kapazitäten sind geplant. Flüchtlinge ohne Unterkunft können sich bei jeder Polizeidienststelle melden. Sie werden dann vermittelt.
Das Schlafen in Turnhallen und Schulen ist aber keine Dauerlösung. Die Stadt hat bereits ein Wohngebäude für die Unterbringung angemietet. "Mit den Wohnungsbaugesellschaften sind wir im Gespräch", so Lindenau. Die werden Häuser frei geben, die eigentlich abgerissen und neu gebaut werden sollten.

Bürgermeister Jan Lindenau übergab den Schlüssel für die dritte Notunterkunft an Olaf Schmidt vom Betreuungsdienst des DRK. Fotos: JW
Text-Nummer: 150618 Autor: VG vom 18.03.2022 um 17.31 Uhr