Ausnahme Lübeck: Bafög-Wohnpauschale deckt Miete

Lübeck: Archiv - 23.06.2022, 09.58 Uhr: Der Bundestag entscheidet heute über eine Reform der Bafög-Förderung, die Studierenden höhere Zuschläge bescheren soll. Studierendenvertreter kritisieren die Bafög-Anhebung jedoch als unzureichend. Aktuelle Zahlen zeigen: Trotz Erhöhung reicht die Bafög-Wohnpauschale von bald 360 Euro in 31 von 68 untersuchten Hochschulstädten nicht für die Kaltmiete einer typischen Studentenwohnung (1 bis 2 Zimmer, 40 Quadratmeter) aus.

Vor der Anhebung lag die Wohnpauschale in 38 Unistädten unter der Kaltmiete. In den hochpreisigen Hochschulstädten müssen Studierende trotz Reform weiterhin einen großen Teil des kompletten Bafög-Höchstsatzes (931 Euro inklusive Wohnpauschale) für die Miete aufwenden. In München, der teuersten Stadt, kostet eine 40 Quadratmeter große Wohnung im Median 780 Euro pro Monat – das sind 84 Prozent des neuen Höchstsatzes. Bisher mussten Studierende in der Isar-Metropole 91 Prozent der Förderung für die Miete ausgeben.

In Frankfurt (520 Euro) verschlingt die Kaltmiete für eine Studentenwohnung 56 Prozent des reformierten Bafög-Höchstsatzes (vor Erhöhung: 60 Prozent). Und wer in der Hauptstadt Berlin eine Studentenwohnung bezieht, verbraucht 54 Prozent des gesamten Bafögs für die Kaltmiete von 500 Euro (vor Erhöhung: 58 Prozent).

Nicht alle Unistädte in Deutschland weisen derart hohe Wohnungsmieten auf. In beliebten Unistädten im Oste, wie in Halle (230 Euro), Dresden und Leipzig (jeweils 270 Euro) gehen nur 25 bis 29 Prozent des Bafögs an den Vermieter. Die niedrigsten Angebotsmieten aller betrachteten Städte bezahlen Studierende in Chemnitz: Eine Studentenwohnung kostet dort im Median 190 Euro und beansprucht somit nur 20 Prozent des neuen Bafög-Höchstsatzes.

In Lübeck müssen Studenten mit 300 Euro, 32 Prozent des neuen Bafög-Höchstsatzes für die Wohnungsmiete ausgeben. Vor der Reform waren es 35 Prozent. Lübeck ist damit geringfügig günstiger als Kiel, wo mit 310 Euro 33 Prozent (vorher 36 Prozent) bezahlt werden müssen. Deutlich teurer: In Hamburg werden mit 50 Prozent (bisher 55 Prozent) fällig.

Grundlage: Datenbasis für die Berechnung der Mieten in 68 ausgewählten deutschen Universitätsstädten waren auf immowelt.de inserierte Angebote mit einer Wohnfläche von bis zu 40 Quadratmetern und 1 bis 2 Zimmern. Dabei wurden ausschließlich Angebote berücksichtigt, die vermehrt nachgefragt wurden.

Die Mieten in Lübeck bleiben für Studenten, vergleichsweise, günstig.

Die Mieten in Lübeck bleiben für Studenten, vergleichsweise, günstig.


Text-Nummer: 152397   Autor: Immowelt/Red.   vom 23.06.2022 um 09.58 Uhr

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