Linke fordert Raum für Drogenkonsum

Lübeck: Archiv - 26.06.2022, 09.15 Uhr: Die Fraktion Die Linke Lübeck sieht sich in ihrer Forderung nach einem Drogenkonsumraum in Lübeck "von nicht geglaubter Seite" bestärkt. "Die Lübecker Polizei, sonst größter Gegner, schließt einen Drogenkonsumraum in ihrer Polizeiarbeit gegen harte Drogen nicht mehr aus", so die Fraktion.

Der Lübecker Polizeichef Norbert Trabs, teilte im Ausschuss für Umwelt, Sicherheit und Ordnung mit, in Lübeck gibt es am Bahnhof wieder eine öffentliche Drogenszene (wir berichteten). In aller Öffentlichkeit würde Heroin und exzessiv Alkohol konsumiert. Auch Drogendealer wären vor Ort, die für genug Drogennachnachschub sorgen würden. Die Szene wäre zwar noch nicht so groß wie am Krähenteich, aber jetzt gibt es eine Drogen- und Alkoholszene.

"Eigentlich dürfte es nach einer Vereinbarung zwischen der Hansestadt, der AWO und der Polizei nach der Auflösung des Drogenszenenstandortes am Mühlenteich keine öffentliche Drogenszene in Lübeck mehr geben. Das so eine Vereinbarung scheitert, war voraus zu sehen. Drogenkranke Menschen lösen sich nicht in Luft auf. Der Bau einer Begegnungsstätte ist bestimmt ein guter Ansatz, wenn sie dann einmal fertig ist. In dieser neuen Begegnungsstätte sollen Drogenkranke betreut, beraten und gesundheitlich versorgt werden, der eigentliche Konsum ist aber verboten. So kann diese Einrichtung nur eine halbe Sache sein. Ein Drogenkonsumraum ist kein rechtsfreier Raum, sondern ein Ort, an dem Drogen unter strenger Aufsicht sicher, hygienisch und vor allem geordnet konsumiert werden könnte. Ein Drogenkonsumraum vermindert den öffentlichen Drogenkonsum und nützt auch ordnungspolitische Ziele", sagt Hans-Jürgen Martens, Mitglied im Ausschuss für Umwelt, Sicherheit und Ordnung.

"Ein Drogenkonsumraum fördert nicht den Konsum von Drogen, wie langjährige wissenschaftliche Auswertungen von solchen Einrichtungen zeigen. Sie reduzieren Notfälle und Tote, schaffen Beratungsvertrauen und erleichtern auch den Ausstieg aus dem Konsum. Die Zahl der Drogentote steigt jährlich, jeder Drogentote der durch so einen Raum verhindert werden kann, ist ein eindringliches Zeichen politischen Handelns. Mehr Argumente braucht es eigentlich nicht“, sagt Katjana Zunft, Vorsitzende der Fraktion Die Linke.

Die Linke fordert, dass in der geplanten Begegnungsstätte an der Marienbrücke auch illegale Drogen offen konsumiert werden dürfen.

Die Linke fordert, dass in der geplanten Begegnungsstätte an der Marienbrücke auch illegale Drogen offen konsumiert werden dürfen.


Text-Nummer: 152458   Autor: Linke/red.   vom 26.06.2022 um 09.15 Uhr

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