Der grüne Weg der Hoffnung jetzt als Film

Lübeck: Archiv - 30.06.2022, 17.52 Uhr: Letzten Donnerstag feierte die Regisseurin und Autorin Alice Moustier mit ihrer Theatergruppe die Verfilmung des 2020 uraufgeführten Theaterstücks „der grüne Weg der Hoffnung“. Drei Lübecker Stiftungen trugen dazu bei, dass der Film nun hergestellt werden kann.

Das Theaterstück gab mit kleinen Szenen an verschiedenen Orten im Wald Einblicke in die Fluchtsituationen, die viele Lübecker nach 1945 erlebten, als sie aus den ehemaligen Ostgebieten (Danzig, Königsberg, Schlesien, Pommern …) flüchten mussten.

Für den Zeitzeuge Ulrich Bahr, auf dessen Geschichte viele der Szenen beruhen, war es Premiere, denn bei dem Theaterstück in 2020 konnte er nicht dabei sein. Der Vorsitzende des Vereins Stadtwaldfreunde Dr. Lutz Fähser sagt zu dem Film und der Filmmusik: „Er ist in der Konzeption einer beinahe abstrakten Darstellung in Wildnis-Umgebung und mit fabelhaften Laien-Schauspielern sehr sehenswert. Er hat mich wie schon in dem Echtschauspiel damals sehr berührt. Die einfache Filmtechnik des Filmregisseurs Durstein Kostbär ist dabei ein Stilmittel, das zu dem erschreckenden Thema passt. Die musikalische Begleitung des Pianisten Daniel Fritzen gab mir das Gefühl, dass der Film von einem Orchester begleitet wird, das die richtige Stimmung vorbereitet, schafft und auch wieder wechseln lässt.“

Auch die Stifterin Karin Ploen-Rose und der Vorstandsvorsitzende der Rose-Stiftung Axel Bülow waren vor Ort. Alice Moustier sagte: „Das ist eine seltene Ehre die Stifterin persönlich noch begrüßen zu dürfen. Emil Possehl und Dr. Heinrich Dräger, die Gründer der anderen beiden Stiftungen, die unsere Verfilmung fördern, sind leider längst nicht mehr auf Erden.“ Günter Grass hatte damals ebenfalls seine Heimat verloren und traute sich das Tabuthema anzusprechen, sowie später auch Joachim Gauck bei seinem Erhalt des Franz-Werfel-Preises: Es sei wichtig, das Leid der vertriebenen Deutschen im Zusammenhang mit dem Zweiten Weltkrieg nicht zu vergessen – ohne dabei die Nazi-Verbrechen zu leugnen. Viele Menschenleben wären wohl gerettet worden, wenn die Bewohner von Danzig und Königsberg bereits im Herbst 1944 hätten fliehen dürfen. Aber die SS-Soldaten hielten die Flüchtlinge auf. Im kalten Winter 1944/1945 starben viele bei der Flucht aufgrund der Kälte. 12 bis 14 Millionen Menschen mussten flüchten und rund zwei Millionen Frauen wurden vermutlich vergewaltigt.

Zeitzeugen aus Lübeck waren die Grundlage für das Theaterstück und Interviews mit ihnen werden in der Verfilmung zu sehen sein. Der Film richtet sich vor allem an Schulen, um der jungen Generation ein Bild von der damaligen Situation zu geben und Feingefühl für die jetzigen Flüchtlinge zu entwickeln. Wichtig ist der Autorin auch, in den Vorträgen an Schulen die Relevanz des Waldes als Fluchtort darzustellen und somit das Verständnis für nachhaltige Waldnutzung zu fördern. Der Verein Stadtwaldfreunde e.V. hat das ganze Projekt unterstützt und die Förderungen durch die Possehl-, Dräger- und Rose-Stiftung erst ermöglicht.

Alice Moustier und ihr Team freuen sich bereits sehr, mit den Zeitzeugen an Schulen zu gehen, Interviews zu geben und den Film zu zeigen. Besonders würde es sie natürlich erfreuen, wenn auch weitere Schulklassen das Stück im Wald aufführen und der Lübecker Wald, wie in vielen anderen Dingen auch, als gutes Beispiel vorangeht. Für das Theaterstück sucht die Regisseurin gerade noch einen Verlag, um es zu veröffentlichen.

Bürgermeister Jan Lindenau: „Der Ort ist hervorragend gewählt, weil man die Szenen, die hier gespielt werden, in einem Theater so ergreifend und realitätsnah gar nicht zeigen kann.“ Stefan Dräger: „Ich fand es sensationell vom Gesamtkonzept, dass man den Schauspielern so nahe ist, die es auf hervorragende Weise herübergebracht haben.“

Videos, Interviews und Musik zum Theaterstück sind zu finden auf dem YouTube-Kanal von Alice Moustier, Playlist: „Theater - der grüne Weg der Hoffnung“ Bei Interesse an dem Film, gerne Kontakt mit Alice Moustier aufnehmen: info@wahnsinnigintelligent.de

Der Film soll besonders in Schulen gezeigt werden.

Der Film soll besonders in Schulen gezeigt werden.


Text-Nummer: 152578   Autor: PM   vom 30.06.2022 um 17.52 Uhr

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