Kaputte Straßen und Plätze: Fraktion21 besorgt

Lübeck: Archiv - 05.07.2022, 09.18 Uhr: Die Fraktion21 beklagt den zunehmend "abgewirtschafteten" Zustand von Straßen und Plätzen in Lübeck. Sie fürchtet nicht nur einen touristischen, sondern auch einen kulturellen Imageschaden für Lübeck, der auch durch ausbleibende Touristen zu wirtschaftlich nachteiligen Auswirkungen führen könne. Sie fordert deswegen Bürgermeister Lindenau auf, schleunigst für Abhilfe zu sorgen.

Jürgen Feldhoff, kulturpolitischer Sprecher der Fraktion 21, erklärt hierzu:

(")Die Anzahl der Straßen und Plätze, die sich insbesondere in der Lübecker Innenstadt in einem beklagenswerten Zustand befinden, gibt Anlass zu erheblicher Besorgnis. In der Breiten Straße haben nach vielen Jahren des Nichtstuns endlich die Sanierungsarbeiten begonnen. Der Zustand des Straßenbelages spottete schon lange jeder Beschreibung. Bei der letzten Neugestaltung hatte man zielsicher den teuersten, aber für die täglichen Belastungen denkbar ungeeigneten Belag gewählt. Da – völlig überraschend – Geschäfte in der Breiten Straße mit Lastwagen beliefert werden, sind viele der Granitplatten gebrochen. Sie wurden entfernt, die Lücken mit Asphalt verschlossen – wie Zahnlücken. Aber das ist nur ein Beispiel für den schlimmen Zustand der Lübecker Straßen und Plätze. Mindestens genauso schlimm stellt sich der Marienkirchhof dar.

Kopfsteinpflaster in verschiedenen Formaten, die nicht zueinander passen, mit Asphalt zugeschmierte Lücken – und das mitten in einer Stadt, die sich mit dem Titel "Unesco-Weltkulturerbe" schmückt. Jeder Besucher der Marienkirche, die eine der großen Touristenattraktionen der Stadt ist, muss diesen städtebaulichen Schandfleck überqueren, ehe er das Südportal der Kirche erreicht. Und man kann es sich kaum erlauben, den Blick nach oben zu den Kirchtürmen zu erheben, weil das Pflaster sich in so schlechtem Zustand befindet, dass die Sturzgefahr mittlerweile gefährlich hoch ist.

Um die Ecke findet sich der nächste Schandfleck in der Innenstadt. Der Koberg könnte einer der schönsten Plätze Europas sein, wenn er nicht verunstaltet worden wäre. Die Nordfront des Platzes ist völlig verbaut, die Straße am Koberg wurde mit einer Asphaltdecke zugeschmiert. Und das, obwohl die Possehl-Stiftung die Kosten für abgeschliffenes Kopfsteinpflaster wie etwa in der Fleischhauerstraße übernommen hätte. Die Stadt hat am Koberg wieder einmal die falsche Entscheidung getroffen. Aber auch außerhalb der Innenstadt finden sich zahlreiche Beispiele für Versäumnisse und Fehleinschätzungen. Eines sei hier genannt. Die Jürgen-Wullenwever-Straße in St. Gertrud etwa ist vom Baum- und Baubestand her eine der schönsten Straßen Lübecks. Für Fußgänger und Radfahrer ist die Straße lebensgefährlich, so schlecht ist ihr Zustand. Geändert hat sich an diesem Zustand seit Jahren nichts.

Schließlich sind auch die öffentlichen Abfalleimer in einem trostlosen Zustand. Die wenigsten Abfalleimer sind mit funktionierenden Aschenbechern ausgestattet, wie es in anderen Städten mit mittelalterlichen Stadtkernen selbstverständlich ist. In Konstanz etwa sind alle Abfalleimer mit Halterungen für Pfandflaschen ausgestattet, in Lübeck nur die wenigsten. Durch solche Halterungen würde man den Pfandsammlern wenigstens das entwürdigende Herumwühlen im Müll ersparen.(")

Abschließend erklärt der Vorsitzende der Fraktion 21 Wolfgang Neskovic: (")Wir erwarten, dass Bürgermeister Lindenau als Chef der Lübecker Verwaltung nicht weiter die Hände in den Schoß legt, sondern die Initiative ergreift und für die dringend notwendige Abhilfe der beschriebenen Missstände sorgt.(")

Jürgen Feldhoff kristiert den schlechten Zustand diverser Straßen und Plätze.

Jürgen Feldhoff kristiert den schlechten Zustand diverser Straßen und Plätze.


Text-Nummer: 152639   Autor: Fraktion21/Red.   vom 05.07.2022 um 09.18 Uhr

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