Kabel auf Oberleitung der Bahn geworfen
Lübeck - Moisling: Archiv - 06.07.2022, 08.55 Uhr: Am Dienstagabend, 5. Juli, gegen 21.39 Uhr erhielt die Bundespolizei in Lübeck die Meldung, dass ein Güterzug auf der Fahrt von Lübeck nach Maschen auf Höhe der Brücke Oberbüssauer Weg mit einem herabhängenden „metallischen Gegenstand“ kollidiert war.Der Lokführer des Güterzuges hatte beim Erkennen des zwischen den Stromkabel hängenden Gegenstandes noch versucht den Zug anzuhalten. Doch bis der mit 75 Kilometer pro Stunde fahrende Zug endlich nach 500 Meter zum Halten kam, hatte der hintere Stromabnehmer den Gegenstand erfasst und mit sich genommen. Der Stromabnehmer riss ein rund fünf Meter langes Stück ab und wurde bei der Aktion beschädigt.
Nachdem der Zug stand, konnte der Lokführer feststellen, dass es sich um ein Stromverlängerungskabel handelte. Dieses hing von der Brücke bis zum Fundament, eine Beeinträchtigung des anderen Fahrbereichs konnte ausgeschlossen werden.
Das Kabel hatten Unbekannte von einer nahegelegene Baustelle entwendet und auf die Oberleitung geworfen.
Die Strecke in Richtung Hamburg wurde voll gesperrt. Die Streife der Bundespolizei sicherte der Tatort und fertigte Bilder. Nach Eintreffen eines Technikers der Bahn und des Notfallmanagers der DB AG konnte das Stück Kabel mit dem Lokführer zusammen gesichert werden und an die Bundespolizei als Beweismittel übergeben werden.
Nachdem der Techniker und er Lokführer den beschädigten Stromabnehmer der Lok auf Funktion überprüft hatten, konnte der 1673 Tonnen schwere und 532 Meter lange Güterzug seine Fahrt in Richtung Maschen aus eigener Kraft um 23.38 Uhr fortsetzen.
Da nicht auszuschließen war, dass das herunterhängende Kabel Strom führt, konnte dieses erst nach Abfahrt des Güterzuges durch den Techniker entfernt werden.
Die Bundespolizei ermittelt jetzt wegen eines gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr. "Wir appellieren an dieser Stelle, werfen Sie keine Gegenstände in die Oberleitung. Es besteht Lebensgefahr", so Michael Hiebert, Sprecher der Bundespolizei. "In diesem Fall hätte das in die Oberleitung geworfene Kabel zu einem Stromüberschlag führen können. Das ist Lebensgefährlich und endet nicht selten tödlich."
Zeugen der Tat können sich an die Bundespolizei unter der Telefonnummer 0431/98071-210 oder bei jeder anderen Polizeidienststelle melden.

Der Zug kollidierte mit dem Kabel, der Stromabnehmer der Lok wurde beschädigt. Foto: BPOL
Text-Nummer: 152669 Autor: BPOL/red. vom 06.07.2022 um 08.55 Uhr