Wetter: Es wird kurz einmal heiß
Lübeck: Archiv - 14.07.2022, 21.25 Uhr: In den allgemeinen Vorhersagen tauchen zunehmend Szenarien auf, die von einer drohenden Hitzewelle künden, gar vor einem drohenden Hitzechaos warnen. Da lohnt es sich doch einmal einen Blick auf Deutschlands Norden zu werfen und die aufkommende Panik ein wenig zu relativieren.Auf den Grad genau kann man natürlich nicht vorhersehen, insofern sind leichte Abweichungen möglich, aber so in etwa wird der Trend bis zum Monatsende sichtbar. Wir haben Sommer, von daher ist gelegentlich mit sommerlichen Temperaturen zu rechnen. Nun spricht man in der Meteorologie gemeinhin von einem 'Sommertag' wenn im Verlauf des Tages mindestens eine Temperatur von +25°C erreicht wird. Von einem Hitzetag, oder auch Tropentag ist erst dann die Rede, wenn der Wert von +30°C überschritten wird. Diese Schwellen haben wir in der Grafik einmal besonders kenntlich gemacht und daran ist zu erkennen, dass wir nach dieser Definition bis zum Ende des Monats gerade einmal vier bis fünf solcher Sommertage zu erwarten haben. Die biblische Hitze von mehr als +30°C sollte uns nach der Vorhersage lediglich an maximal zwei Tagen gleich in der kommenden Woche treffen, mit großer Wahrscheinlichkeit am kommenden Dienstag und Mittwoch.
Keine langen Hitzeperioden mit drohender Trockenheit also in unserer Region, denn bis zum Ende des Monats sollen durchaus noch einmal ein paar Regengüsse dazukommen. Die werden sich allerdings in Grenzen halten. Woran liegt das nun, dass wir im Norden der Republik relativ glimpflich davonkommen und überwiegend lediglich mit ein paar schönen Sommertagen zu rechnen haben?
Auf der Karte ist die Drucklage der kommenden Woche mit der zu erwartenden starken Hitze dargestellt. Das schwache Hochdruckgebiet über Osteuropa ist von den Azoren dorthin gewandert und wird am bevorstehenden Wochenende über unsere Köpfe hinwegziehen und sich bis Mitte der kommenden Woche in die in der Karte bezeichnete Position begeben. Ein schwaches Tief von Irland nimmt seine Lage über den Britischen Inseln ein so dass aus dem stark aufgeheizten Südeuropa heiße Luftmassen nach Norden bis in unsere Region strömen können. Diese Drucklage ist recht unstabil und so etwas ist immer sehr schwer vorherzusagen. Wir wagen aber einmal die Prognose, dass die in der Karte dargestellte Situation sich recht schnell wieder ändern wird. Sehr wahrscheinlich ist, dass ein kommendes Azorenhoch sich von West nach Ost im weiteren Verlauf ausdehnen wird, und uns wieder stärker dem Einfluss polarer Luftmassen aussetzt. Dann sind gemäßigte Sommertemperaturen um + 20°C wieder wahrscheinlich und wir haben gut aushaltbare Tage mit angenehmen Temperaturen und wenig Niederschlägen zu erwarten. Mit anderen Worten eher klassisches Sommerwetter für diese Jahreszeit in Schleswig-Holstein, mit eher gemäßigten Temperaturen mit Wind und Sonne an etwa zehn Tagen bis zum Ende des Monats Juli.
Eher gemäßigte Verhältnisse sind ja auch charakteristisch für den Winter in unserer Region. Wir können nur hoffen, dass das für den kommenden Winter auch zutrifft. Bei der unklaren Lage auf den internationalen Energiemärkten können wir einen knallharten Winter mit sibirischen Temperaturen nun wirklich nicht gebrauchen.

In Lübeck wird es in der kommenden Woche an zwei Tagen heiß, sonst bleibt es beim typischen Schleswig-Holstein Wetter. Foto: JW, Grafiken: Harald Denckmann
Text-Nummer: 152830 Autor: Harald Denckmann vom 14.07.2022 um 21.25 Uhr