Der August wird heiß und trocken

Lübeck: Archiv - 03.08.2022, 17.55 Uhr: Am Donnerstagabend endet die aktuelle Hitzewelle. Aber wie geht es weiter? Harald Denckmann hat die Wettermodelle ausgewertet und erwartet noch einige Hitzetage in diesem Monat. Regen bleibt auch in den kommenden beiden Wochen die Ausnahme.

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Nur wenige Regengebiete sind in den Prognosen zu erkennen, bis über die Mitte des Monats hinaus. Eins davon kommt eventuell schon mit der leichten Abkühlung im Bereich des kommenden Wochenendes, danach ist erst nach dem 10. August mit ein paar Schauern zu rechnen.

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Die tieferen Ursachen dieser Wetterlage liegen wieder einmal in zehn Kilometer Höhe beim Jet-Stream, der sich in den kommenden Tagen weit nördlich von uns einlagern wird. In der Folge kann sich dann am Boden eine bemerkenswerte Hochdruckbrücke bilden, die sich von den Azoren über ganz Westeuropa bis hinter den Ural ausdehnt. Das wird Anfang der kommenden Woche so der Fall sein, wie es in der Zeichnung dargestellt ist. Die Hoch- und Tiefdruckgebiete sind aber bereits in der Zeichnung recht schwach markiert und von daher kommen vom Atlantik immer einmal wieder störende Einflüsse, die dieses Gebilde zeitweilig immer einmal wieder unterbrechen. Wie man an der Temperaturkurve erkennen kann, hat das aber voraussichtlich keine schwerwiegenden Einflüsse auf das Wetter in unserer Region. Die Temperaturen werden sich weitgehend im Bereich zwischen 20 und 30 Grad bewegen und Niederschläge, wie gesagt, sind weit überwiegend nicht in Sicht. Dabei geben die Temperaturen natürlich nur die ungefähre Richtung an. Auf den Punkt vorhersagen kann man die Werte über 14 Tage natürlich nicht.

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Grund genug also für Strandkorbvermieter in milden Jubel auszubrechen. Die meisten Feriengäste sind noch da und das Wetter lädt einfach dazu ein, die schönen Tage an der Ostseeküste zu verbringen. Wenn denn genug Personal zur Verfügung steht, sollte auch die Außengastronomie von diesen Verhältnissen profitieren.

Die andere Seite der Medaille wollen wir natürlich auch nicht verschweigen. Für den Monat Juli hat Peter Faulbrück in seiner Station Lübeck-Eichholz einen Niederschlagswert von 47,4 mm gemessen; das war so gerade noch akzeptabel vor dem Hintergrund der Trockenheit im Rest der Republik. Letztes Jahr im August konnte bei ihm eine Menge von 67 mm festgestellt werden. So wie die Prognose aussieht werden wir in diesem Jahr 2022 wohl kaum an einen vergleichbaren Wert herankommen. Die Jahresniederschlagsmenge beträgt in diesem Jahr bisher in Lübeck rund 350 mm und sollte am Ende des Jahres schon etwas mehr als 600 mm betragen. Wir können gespannt sein, ob dieser Wert überhaupt erreicht wird. Die Vegetation und unsere Grundwasserspeicher wären schon dringend auf etwas mehr dauerhaften Regen angewiesen.

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Dann kommen ab Mitte des Monats wohl auch wieder einige Hitze- oder auch Tropentage auf uns zu mit Temperaturen über 30 Grad. Wer gefährdet ist sollte sich im Kühlen aufhalten und reichlich trinken. Sich bei diesen Temperaturen in die Mittagssonne zu legen ist schon fast die Garantie für einen handfesten Hitzschlag, von der sehr hohen UV-Belastung für die Haut einmal ganz abgesehen.

Wie wird der Winter 2022/2023?

Dann interessieren sich alle natürlich für das voraussichtliche Wetter im kommenden Winter. Diese Spekulation überlassen wir gern Medien, die nichts wissen, aber damit unbedingt Schlagzeilen machen müssen. Wenn es denn anders kommt, haben alle den Unsinn ohnehin vergessen. Jeder wünscht sich natürlich einen milden Winter und angesichts der Gaspreise pfeifen wir natürlich auf 'weiße Weihnachten'. Da kann es gern regnen, Hauptsache nicht eiskalt und dann ohne Gas. Warten wir noch auf Mariä Himmelfahrt, das ist am 15. August. Da liest der Haslinger Sepp in Benediktbeuern den Blütenstand der Königskerze in seinem Garten ab. Spaßeshalber erwähnen wir seine daraus abgeleitete Winterprognose natürlich in unserer kommenden Wetterschau, obwohl Sepp auch bereits arg danebengelegen hat in den letzten Jahren. Schwamm drüber - Wetteraussagen über 14 Tage hinaus sind eben immer noch reine Kaffeesatz-Leserei, ob nun mit oder ohne Königskerze.

Dichtes Gedränge am Strand wie am Mittwoch wird es diesen Monat noch häufiger geben. Fotos: Karl Erhard Vögele, Grafiken: Harald Denckmann

Dichtes Gedränge am Strand wie am Mittwoch wird es diesen Monat noch häufiger geben. Fotos: Karl Erhard Vögele, Grafiken: Harald Denckmann


Text-Nummer: 153156   Autor: Harald Denckmann   vom 03.08.2022 um 17.55 Uhr

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