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Kreisverkehrchaos: Hitzige Debatte im Bauausschuss

Lübeck: Archiv - 23.08.2022, 10.48 Uhr: Wenn es um Verkehr in der Hansestadt geht, werden immer wieder die Kreisverkehre als Problem- und Unfallschwerpunkt genannt. Im Bauausschuss wurde am Montag, dem 22. August, erneut über die Situation diskutiert – mit teilweise emotionalen Beiträgen.

Viele Bürger sind verärgert über die Situation der Kreisverkehre. Sie bieten zu wenig Sicherheit für Radfahrer, durch Verengungen kommt es zu Staus und unübersichtliche Verkehrsführung führt zu Unfällen. Bausenatorin Joanna Hagen ist sich der Situation bewusst, sie betont jedoch, dass es unmöglich sei, all diese Probleme gleichzeitig beheben zu wollen: „Das wäre einerseits planerisch unmöglich, andererseits würde es aber auch den täglichen Verkehr massiv einschränken. Bereits jetzt kommt es zu vielen Staus.“

In der Sitzung des Bauausschusses am Montag sollte es eigentlich nur um die Verkehrsführung am Berliner Platz gehen, schnell wurde daraus eine grundlegende Debatte zu Lübecks Kreisverkehren. „Wir haben bereits Erfolge in der Änderung der Verkehrsführung am Gustav-Radbruch-Platz und am Lindenteller verzeichnen können. Absolute Priorität ist nun erstmal der Mühlentorteller, bevor wir uns dann dem Berliner Platz widmen“, so Hagen. Sie stellte die Möglichkeit einer Kreuzung am Berliner Platz als zu prüfende Idee in den Raum.

Im Anschluss gab es eine angeregte Debatte um die allgemeine Verkehrsführung am Berliner Platz, denn die Abzweigung zum St. Jürgen-Ring sei ein besonderer Unfallschwerpunkt. Seit der Erneuerung der Asphaltdecke ist die Ausfahrt außerdem ab sofort einspurig (wir berichteten).

Die Diskussion wurde hitzig, als sich herausstellte, dass es an der Kommunikation zwischen Straßenverwaltung und Bauausschuss gehörig mangelte. Die während der Sommerpause umgesetzten Maßnahmen der Straßenverwaltung am Berliner Platz seien vorher nicht mit dem Bauausschuss abgesprochen worden. Es sei zudem nie thematisiert worden, dass es am Berliner Platz vermehrt zu Unfällen komme. Die Mitglieder des Ausschusses, allen voran der Vorsitzende Christopher Lötsch, zeigten sich enttäuscht und wütend über die intransparente Arbeitsweise der Verwaltung. Sie erntete für die Durchführung der Änderung reichlich Kritik. Jens Johannsen, Leiter der Straßenverwaltung, entschuldigte sich und versprach, künftig mehr Wert auf die Kommunikation mit dem Bauausschuss zu legen.

Weiterhin gab es Diskussionspotential, als es um das Spannungsverhältnis zwischen offiziellen Regelungen für Verkehr und dem Ist-Zustand der Kreisverkehre ging. „Es ist für mich ganz klar: Die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer kommt immer vor der Leistungsfähigkeit“, erklärte der Leiter der Straßenverwaltung. Des Weiteren bemerkte Johannsen: „So wie die Verkehrsführung mit den Radfahrern jetzt ist, sowohl am Berliner Platz als auch am Mühlentorteller, ist das eigentlich absolut verboten.“ Es dürfe entweder nur eine Einspurigkeit in Kreisverkehren für Autos geben oder die Radfahrer müssten gesondert im Kreisverkehr berücksichtigt werden, um für mehr Sicherheit zu sorgen. „Wir stehen im ständigen Dialog mit der Fachaufsichtsbehörde, die ein schnelles Handeln von uns fordert. Es steht also fest, dass sich dringend etwas ändern muss bezüglich der Sicherheit der Radfahrer.“ Die Planungsabteilung der Straßenverwaltung arbeite bereits an neuen Maßnahmen, die möglichst regelkonform und trotzdem praktisch sinnvoll seien.

Auch die Verkehrsführung am Mühlentorteller wird allgemein als problematisch gesehen. Foto: Archiv.

Auch die Verkehrsführung am Mühlentorteller wird allgemein als problematisch gesehen. Foto: Archiv.


Text-Nummer: 153468   Autor: LG   vom 23.08.2022 um 10.48 Uhr

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