MIT fordert mehr Polizeipräsenz in Travemünde
Lübeck - Travemünde: Archiv - 28.08.2022, 18.35 Uhr: Der Kreischef der MIT-Lübeck Sven Johannßen folgte dem Aufruf des Ortsrat-Vorsitzenden Gerd Schröder und kam zu einem verabredeten offenen Meinungs-Austausch nach Travemünde. Nach dem Gespräch fordert Johannßen eine deutlich stärkere Polizeipräsenz. Ein kommunaler Ordnungsdienst sei nicht ausreichend.Wir veröffentlichen die Mitteilung von Sven Johannßen im Wortlaut:
(")In den vergangenen Wochen ist es erneut zu massiven Beschwerden aus der hier lebenden Bevölkerung zu laufenden Vorfällen im Bereich „Grünstrand“ gekommen. Die mögliche Nutzung ist offenbar von Tagesgästen derart intensiv, dass Einheimische zwischenzeitlich einen „großen Bogen“ Abstand halten und die, die direkt dort angrenzend wohnen, schockiert über Verrohung, Abfall und andauernde Rauchbelästigung der diversen Griller leiden. Daraus ist eine Unzufriedenheit erwachsen, und zwar für unsere Betriebe, unsere Mitarbeiter und unsere Bürger. Auch wenn nach Auffassung des Senators vieles „schlicht erlaubt ist“, so werden die gerügten Zustände eben als nicht mehr hinnehmbar wahrgenommen. Wir Mittelständler kämpfen zur Aufrechterhaltung unseres Geschäftsbetriebes neben den aktuell sowieso erheblichen Mehrbelastungen nun auch noch gegen den hierzu entstehenden Frust.
Wir als MIT-Lübeck fordern hier jetzt Anpassungen und Nachschärfungen beziehungsweise Korrekturen zu den bestehenden Nutzungs-Regelungen, wie zum Beispiel zeitliche Beschränkungen.
Der Ort Travemünde wächst und die Erfordernis zur Durchsetzung von Recht und Ordnung wächst natürlich in dem gleichen Maße. Die MIT-Lübeck kritisiert die Intransparenz zur Ortsbesetzung mit der Polizei. Ein einfacher Ordnungsdienst kann nicht als Polizeiersatz gewertet werden, und gerade nicht in Zeiten der Hauptsaison.
Wir fordern hier jetzt einfach eine den Erfordernissen angepasste Besetzung und damit deutlich sichtbare Präsenz der Ordnungshüter, sowohl zum Grünstand wie auch zu dem Bereich Straßenverkehr.
So ist die aktuelle Verkehrsregelung in der Kaiserallee offenbar für viele kein Hindernis, sich verkehrswidrig zu verhalten. Wir fordern hierzu jetzt eine nachhaltige Kontrolle. Dies ist für die Hansestadt an diversen anderen Punkten mittels „Blitzsäulen“ auch problemlos zu kontrollieren – so dass zum Beispiel mit einer entsprechend konzipierten Anlage die Zufahrt-Kontrolle mit 24/7 einfach möglich werden kann.
Die Zu- und Abfahrten nach Travemünde insgesamt entstanden unter anderen Gegebenheiten zu eben anderen Zeiten. Die bereits erstellten diversen Wohnungs-Neubauten und die diversen dazu noch geplanten Neubauten führen zu einer deutlich wachsenden Belastung des Straßenverkehrs. Aktuell wird unverständlich dagegen gehandelt. Es verschwinden im Ort erhebliche Pkw-Stellplatzflächen ersatzlos und die Verkehrsführungen ächzen unter der natürlichen Verkehrszunahme. Die bloße Ankündigung der Verwaltung zur Schaffung von Ersatzflächen, grenzt an unterlassene Hilfeleistung. Wer auf der einen Seite nimmt, der muss auf der anderen Seite auch geben – und zwar jetzt. Neben Existenzfragen für einzelne Betriebe geht es jetzt natürlich auch um Lebensqualität und um die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Travemünde, und zwar für Anwohner, Mitarbeiter und Lieferanten. In anderen Bereichen der Hansestadt werden Entlastungen und Anpassungen geschaffen, und zwar nach modernen Maßstäben bis hin zur Mobilitäts-Anpassung – und hier? Hier lässt man den Ort in den Kfz-Massen ersaufen. Örtliche Betriebe, Mitarbeiter und Bürger werden dabei immer noch vergessen.
Diese Misere muss vom Tisch, folglich wir die Verwaltung auffordern, hierzu Planungs-Konzepte und Terminplanung jetzt offen zu legen. Es wird wohl nicht ohne eine neue zusätzliche Straßenzuführung gehen, und dazu muss der Bürgermeister Farbe bekennen: Wenn dieser nicht schnellstmöglich eine Verkehrsanpassung projektieren lässt, schickt er Travemünde in die Dauer-Krise – und demnach womöglich sich selbst.
Die Belastungen geraten außer Kontrolle.(")

Der Kreischef der Mittelstands- und Wirtschaftsunion der Lübecker CDU Sven Johannßen im Gespräch mit dem Ortsrat-Vorsitzenden Gerd Schröder. Foto: MIT
Text-Nummer: 153574 Autor: MIT/red. vom 28.08.2022 um 18.35 Uhr