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Das Wetter in Lübeck: Nicht viel Regen in Sicht

Lübeck: Archiv - 28.08.2022, 19.38 Uhr: Der August war heiß und trocken. Und auch im September werden wir es überwiegend mit einer stabilen Hochdrucklage zu tun haben, prognostiziert Harald Denckmann nach Auswertung der Wettermodelle. Bisher ist lediglich ab dem 6. September der Ausläufer eines regnerischen Tiefs in Sicht.

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Einen heißen und trockenen August hatten wir Anfang des Monats vorhergesagt und der ist auch eingetreten. Immerhin sechzehn echte Sommertage mit Spitzenwerten über 25 Grad hat es in Lübeck gegeben und es gab bisher nur einen einzigen Tag, an dem die Temperatur mit 19,7 Grad in der Spitze unter der 20 Grad Marke blieb. Sommerlich warm war es also mit viel zu geringen Niederschlägen. Wenn man die Stationen im Stadtgebiet daraufhin einmal abklappert erhält man natürlich immer leicht unterschiedliche Werte. Einigen kann man sich aber für den Lübecker August 2022 in etwa auf einen Wert von rund 40 Millimeter. Das sind noch einmal 30 Millimeter Niederschlag weniger als im August des Jahres 2021. Trotzdem nähert sich der Jahreswert für Lübeck langsam der 400 Millimeter Grenze. Da wir noch vier Monate des Jahres übrig haben, könnten wir noch auf rund 650 Millimeter kommen, wenn nicht alles ganz furchtbar schief läuft.

Einen regenreichen und damit milden Winter brauchen wir schließlich, wenn das mit der Gas-Erpressung so weiterläuft. An dieser Stelle ist jedes Grad mehr als der bisherige Durchschnitt für uns ein Segen und ausnahmsweise einmal kein Fluch des Klimawandels.

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Der Blick auf die Wetterkarte darf jetzt nicht täuschen. Zur Verdeutlichung der geringen Regenwahrscheinlichkeit ist hier einmal die Ausnahme dargestellt, die sich zwischen dem 6. September und dem 10. September bei uns einstellen könnte.

Vorher und nachher werden wir vom nordeuropäischen Hochdruckgebiet dominiert und das verspricht vor allem trockene Verhältnisse. Einzig in dem benannten Zeitraum bildet sich über den Britischen Inseln einmal ein nennenswertes Tiefdruckgebiet, das ausreichende Feuchtigkeitsmengen mit großer Wahrscheinlichkeit auch zu uns transportiert.

Warum man das nicht genauer sagen kann? Weil die gesamte Branche für Lübeck am 26. August einmal klassisch voll danebengelegen hat. Schwere Unwetter mit Gewitter und Starkregen waren angekündigt, die in anderen Landesteilen auch niedergingen, nur bei uns eben nicht. Das waren sogenannte stationäre Gewitterzellen, die nicht wie sonst üblich vom Wind und vom Frontengeschehen weitertransportiert werden. Die bleiben beispielsweise einfach über Pinneberg stehen und regnen sich da ab. Wir konnten vom Lübecker Markt aus die Wolkentürme am Freitagabend sehen, erreicht hat uns dann aber kein einziger Tropfen.

Derartiges kann daher auch zwischen dem 6. und 10. September passieren. Es ist durchaus möglich, dass der Regen Schleswig-Holstein erreicht, um Lübeck aber, wie so oft, einen Bogen macht. Das britische Tiefdruckgebiet wandert ja nicht weiter zu uns, es schickt uns am Rande lediglich seine Ausläufer, die dann hoffentlich mit ein paar Niederschlägen für uns behaftet sein werden.

Nach dem 10. September geraten wir dann definitiv wieder unter Hochdruckeinfluss und die Messgläser an den Stationen bleiben wieder absolut 'empty'. Immerhin haben wir dann schönes herbstliches Sonnenwetter und die Temperaturen bleiben erst noch einmal moderat.

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Damit kommen wir zu den Langfristprognosen. Unser diesbezüglicher Ratgeber, der Haslinger-Sepp aus Benediktbeuern wollte eigentlich schon zu Mariä Himmelfahrt am 15. August seine Königskerze ablesen. Bisher sind allerdings nur seine Prognosen der vergangenen Jahre im Internet zu finden. Offenbar traut er sich angesichts der Gaskrise nicht so richtig. Die anderen Prognostiker kann man, wie üblich, in die Tonne treten. "Es kann sehr kalt werden, aber eventuell auch sehr mild" lässt sich der überwiegende Teil der Branche vernehmen. Für so einen Murks möchte ich auch einmal bezahlt werden. Am deutlichsten wird noch der amerikanische Wetterdienst. Alle deren Berechnungen haben bisher ergeben, dass ein milder Winter wahrscheinlicher wird als ein besonders strenger. Hoffen wir einmal, dass die Recht haben, denn wir werden in den kommenden Monaten um jedes Grad Celsius kämpfen müssen, damit der Laden insgesamt am Laufen bleibt.

Auch für den September ist kaum Regen in Sicht. Grafik: Harald Denckmann, Fotos: Karl Erhard Vögele

Auch für den September ist kaum Regen in Sicht. Grafik: Harald Denckmann, Fotos: Karl Erhard Vögele


Text-Nummer: 153575   Autor: Harald Denckmann   vom 28.08.2022 um 19.38 Uhr

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