Rockergruppe verboten: Razzien auch in Lübeck
Lübeck: Archiv - 14.09.2022, 09.22 Uhr: Mit dem heutigen Tag (14. September 2022) hat das Bundesinnenministerium die 2004 von dem ehemaligen bosnischen Boxer Armin "Boki" Culum in Villingen-Schwenningen gegründete rockerähnliche Gruppierung "United Tribuns" einschließlich seiner Teilorganisationen verboten. In Schleswig-Holstein werden derzeit 35 Objekte durchsucht. Von den bundesweit 13 Chaptern der "United Tribuns" befinden sich vier in Schleswig-Holstein mit Schwerpunkt in der Hansestadt Lübeck.Der Schwerpunkt der Durchsuchungen liegt auf der Beweissicherung sowie der Vermögenseinziehung. "Mein Dank gilt den über 400 Polizeivollzugsbeamtinnen und Polizeivollzugsbeamten in Schleswig-Holstein, die die umfangreichen Durchsuchungsmaßnahmen akribisch vorbereitet haben und derzeit durchführen", sagte Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack.
Bislang ist bekannt, dass zwei Einsatzkräfte bei dem Einsatz leicht verletzt worden sind. Die Ministerin begrüßte das Vereinsverbot und die damit verbundene Auflösung der "United Tribuns": "Gegenüber rockerähnlichen Gruppierungen, die wiederholt schwere Straftaten begangen haben, verfolgen wir in Schleswig-Holstein noch immer eine Null-Toleranz-Strategie. Solche Vereine dulden wir bei uns nicht."
Insbesondere gegenüber anderen Rocker- beziehungsweise rockerähnlichen Gruppierungen hatten die "United Tribuns" versucht, ihren territorialen und finanziellen Einfluss mit Gewalt zu erhöhen. Zu diesem Zweck hatten Mitglieder des Vereins wiederholt schwere Körperverletzungs- und versuchte Tötungsdelikte begangen. Aber auch wegen Sexual- und Menschenhandelsdelikten, Betrugsdelikten oder Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz waren sie strafrechtlich in Erscheinung getreten.

Auch in der Vergangenheit gab es häufige Kontakte zwischen den Rockern und den Sicherheitsbehörden - hier bei einer Großkontrolle in Schlutup. Foto: Archiv/VG
Text-Nummer: 153871 Autor: IM SH/Red. vom 14.09.2022 um 09.22 Uhr