Wohnungsunternehmer fordern Gaspreisdeckel

Schleswig-Holstein: Archiv - 15.09.2022, 14.43 Uhr: Die sozialen Vermieter Norddeutschlands haben die unverzügliche Einführung eines Gaspreisdeckels gefordert. „Nur so könnten hunderttausende Mieterinnen und Mieter sowie zahlreiche sozial orientierte Wohnungsunternehmen vor dem wirtschaftlichen Ruin gerettet werden“, erklärt Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW).

„Wir wollen nicht, dass die Menschen sich zwischen einer warmen Wohnung und einem Lebensmitteleinkauf für die Familie entscheiden müssen. Durch den Heizkostenhammer müssen in einigen Regionen Norddeutschlands Mieterhaushalte mit geringen Einkommen quasi über Nacht mehr für Energie als für die Kaltmiete zahlen. Das ist eine soziale Katastrophe und gesellschaftlicher Sprengstoff.“ Hinzu komme, dass viele kleinere soziale Vermieter schon jetzt mit den sprunghaft gestiegenen Heizkostenvorauszahlungen an die Energieversorger überfordert seien.

Allein zwischen Januar und Juli 2022 hätten die deutschen Haushalte im Schnitt 850 Euro mehr für Energie ausgeben müssen als im gesamten Jahr 2021, sagt VNW-Direktor Andreas Breitner. „Das Problem: die neue Heizperiode hat noch gar nicht begonnen und die eigentlichen Preiserhöhungen stehen noch ins Haus. Wird kein Gaspreisdeckel eingeführt, müssen die Haushalte 2022 im Schnitt zwischen 1.360 Euro im günstigsten aber unrealistischen Fall, und bis zu 3.800 Euro in der Spitze mehr für Energie ausgeben als noch 2021.“

„Es ist fünf nach zwölf“, so der Verbandsdirektor. „Die norddeutschen Bundesländer müssen den Druck auf die Bundesregierung erhöhen, damit diese umgehend einen Gaspreisdeckel einführt. Deutschland verstrickt sich in immer kompliziertere und bürokratische Einzelregelungen. Die versprochenen finanziellen Entlastungen werden am Ende nicht bei den Menschen ankommen, weil Ämter und Behörden schon jetzt überfordert sind. Das Klein-Klein muss ein für alle Mal vorbei sein.“

Der Gaspreisdeckel müsse so gestaltet werden, dass zu einem sparsamen Umgang mit Energie angereizt wird, aber soziale Verwerfungen verhindert werden. Als Folge würde auch der Strompreis sinken.

Andreas Breitner ist Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW)

Andreas Breitner ist Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW)


Text-Nummer: 153907   Autor: VNW   vom 15.09.2022 um 14.43 Uhr

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