Pröpstin ruft zum Engagement in Gemeinderäten auf
Lübeck: Archiv - 25.09.2022, 11.10 Uhr: In der Kinder- und Jugendarbeit, im Chor oder im Kirchengemeinderat: Ohne das ehrenamtliche Engagement vieler tausend Menschen in Lübeck und im Herzogtum Lauenburg wäre das kirchliche Leben in seiner Vielfalt nicht möglich. Im Vorfeld der Kirchenwahl 2022 am 1. Advent ruft Lübecks Pröpstin Petra Kallies jetzt auf, für die Neubesetzung der Kirchengemeinderäte zu kandidieren.Die Kirche ist ein Ort, an dem alle Begabungen gebraucht würden, sagt Petra Kallies. „Niemand kann und soll alles allein machen. Die Mehrzahl der kirchlichen Mitarbeitenden sind ehrenamtlich tätig. Sie engagieren sich in ihrer Freizeit, bringen berufliches Know-how und praktische Lebenserfahrung mit. Ein Riesendankeschön ihnen allen“, betont die Lübecker Pröpstin.
Am 1. Advent stehen wichtige Entscheidungen bei den Kirchengemeinden an: Die Gemeindeglieder wählen neue Kirchengemeinderäte. „Das ist ein verantwortungsvolles Ehrenamt, denn hier laufen die Fäden zusammen. Wer sich für diese Aufgabe interessiert oder Fragen zu möglichen Aufgabenfeldern hat, darf sich sehr gern im jeweiligen Kirchenbüro seiner Heimatgemeinde melden“, sagt Petra Kallies.
Was treibt Menschen an, sich unentgeltlich für andere einzusetzen? Für Dr. Cornelia Schäfer, die sich seit mehr als 25 Jahren für die Lübecker Innenstadtkirchen stark macht, ist die Sache klar: „Gestalten. Organisieren. Etwas bewegen. Das ist es, was mir Spaß macht.“ Ob im Kirchengemeinderat des Doms zu Lübeck, im Kirchengemeindeverband in der Altstadt oder als Projektleiterin der Aktion „Sieben Türme will ich sehen“ - Cornelia Schäfer lebt und liebt das Ehrenamt. Für die 68-Jährige ist ihr hohes Engagement recht einfach zu erklären: „Wenn man etwas kann, dann darf man seine Kompetenzen und Fähigkeiten gern weitergeben.“ 20 Stunden und mehr pro Woche stellt sie sich unentgeltlich in den Dienst der Gemeinschaft. Junge Menschen für das Ehrenamt in der Kirche zu gewinnen, ist der pensionierten Fachärztin dabei besonders wichtig.
Ursula Hauser engagiert sich seit 2010 als Vorsitzende des Forums Ehrenamt des Kirchenkreises Lübeck-Lauenburg. Mehr als 200 Menschen bringen sich allein auf Leitungsebene unentgeltlich in kirchlichen Projekten zwischen Ostsee und Elbe ein. Hinzu kommt ein Vielfaches an Ehrenamtlichen, die sich nach Bedarf für ihre Gemeinde einsetzen. „Das sind die, die ab und zu einen Kuchen für das Kirchenfest backen oder jede Woche dafür sorgen, dass sonntags alles für den Gottesdienst vorbereitet ist“, berichtet Ursula Hauser, die mit schier unerschöpflicher Energie und ganz viel Herzblut ihre Rolle ausfüllt. Wertschätzung freiwilliger Arbeit ist für sie mehr als eine nette Geste: „Sie ist unerlässlich.“
Ursula Hauser ist die Stimme der Ehrenamtlichen im Kirchenkreis. „Zusammengerechnet kann ich sagen: Ich bin halbtags im Ehrenamt beschäftigt.“ Bleibt eine entscheidende Frage: Was treibt sie an? Über die Antwort muss Ursula Hauser nicht lang nachdenken: „Meiner Familie und mir ist vieles in unserem Leben geschenkt worden. Dafür danke ich Gott - und mit meinem Einsatz habe ich die kleine Chance, etwas an andere Menschen weiterzugeben.“

Ursula Hauser (72) ist die Stimme tausender Ehrenamtlicher im Kirchenkreis. Foto: KKLL-bm
Text-Nummer: 154072 Autor: KKLL/red. vom 25.09.2022 um 11.10 Uhr