Probleme bei Lieferketten belasten Umsatz bei Dräger
Lübeck: Archiv - 14.10.2022, 18.03 Uhr: Der Umsatz von Dräger lag im dritten Quartal 2022 unter den Erwartungen des Unternehmens. Mit rund 725 Millionen Euro blieb er auf Basis vorläufiger Berechnungen währungsbereinigt 9,1 Prozent unter dem Wert des Vorjahreszeitraums (3. Quartal 2021: 769,6 Millionen Euro).Grund hierfür war insbesondere die anhaltende Störung der Lieferketten und damit verbunden die nur langsam einsetzende Verbesserung der Verfügbarkeit von Vorprodukten, die nötig sind, um Endprodukte zu fertigen und an Kunden auszuliefern. Infolgedessen verzögerte sich die Umsatzrealisierung aus dem hohen Auftragsbestand.
Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) lag bei rund -37 Millionen Euro (3. Quartal 2021: 47,9 Millionen Euro). Wesentliche Gründe hierfür waren das niedrigere Umsatzvolumen und die geringere Bruttomarge. Diese lag vor allem wegen des veränderten Produktmixes durch die rückläufige Nachfrage nach coronabezogenen Produkten sowie höherer Kosten für die Beschaffung schwer verfügbarer elektronischer Bauteile bei rund 40,6 Prozent (3. Quartal 2021: 46,9 Prozent).
Der Auftragseingang lag im dritten Quartal mit rund 777 Millionen Euro über dem hohen Vorjahreswert (3. Quartal 2022: 759,6 Millionen Euro). Währungsbereinigt blieb der Auftragseingang in etwa auf Vorjahresniveau (-0,9 Prozent). Das Segment Sicherheitstechnik verzeichnete ein währungsbereinigtes Wachstum von 11,3 Prozent auf rund 311 Millionen Euro (3. Quartal 2021: 273,9 Millionen Euro), getrieben durch eine gute Nachfrage in allen Produktbereichen. Das Segment Medizintechnik verzeichnete dagegen einen währungsbereinigten Rückgang von 7,8 Prozent auf rund 465 Millionen Euro (3. Quartal 2021: 485,7 Millionen Euro). Im Vorjahr hatte Dräger noch größere coronabedingte Aufträge für Beatmungsgeräte aus Asien erhalten, die sich in diesem Umfang nicht wiederholt haben.
Dräger profitiert weiterhin von einer guten Nachfrage in allen Produktbereichen und Märkten. In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres stieg somit der Auftragseingang auf Basis vorläufiger Berechnungen währungsbereinigt um 5,6 Prozent auf rund 2.424 Millionen Euro (9 Monate 2021: 2.237,0 Millionen Euro). Der Umsatz lag mit rund 2.027 Millionen Euro währungsbereinigt 18,0 Prozent unter dem Vorjahreswert (9 Monate 2021: 2.402,9 Millionen Euro). Die Bruttomarge betrug rund 40,5 Prozent (9 Monate 2021: 48,4 Prozent). Das EBIT belief sich auf rund -148 Millionen Euro (9 Monate 2021: 257,0 Millionen Euro).
Dräger geht weiterhin von einer starken Beschleunigung der Umsatzrealisierung in den kommenden Wochen aus. Aufgrund des Ausmaßes der bisherigen Verzögerung geht Dräger jedoch nicht mehr davon aus, die Jahresprognose erreichen zu können.
Im Rahmen seiner Jahresprognose hatte der Vorstand mit einem – im Vergleich zu den coronabedingten sehr starken Vorjahreswerten – währungsbereinigten Umsatzrückgang zwischen -5,0 und -9,0 Prozent und einer EBIT-Marge zwischen 1,0 und 4,0 Prozent für das Geschäftsjahr 2022 gerechnet. Zuletzt war er davon ausgegangen, das jeweils untere Ende der Spanne zu erreichen.
Die vollständigen Ergebnisse für die ersten neun Monate des Geschäftsjahres werden am 27. Oktober 2022 veröffentlicht.

Dräger hat Freitag die vorläufigen Zahlen für das dritte Quartal 2022 veröffentlicht.
Text-Nummer: 154435 Autor: Dräger vom 14.10.2022 um 18.03 Uhr