Der Warnstreik der Retter
Lübeck: Archiv - 08.03.2023, 12.01 Uhr: Eine lange Schlange an Rettungswagen und Notarzt-Einsatzfahrzeugen fuhr am Mittwoch durch Lübeck. Es gab zum Glück keinen Katastrophenfall. Die Mitarbeiter des Rettungsdienstes hatten sich dem Warnstreik von Ver.di angeschlossen.Im Rahmen der Tarifverhandlungen hatte Ver.di zu einem Warnstreik mit dem Schwerpunkt der städtischen Kitas und dem Sozialwesen aufgerufen. Begleitet wurde die Fahrraddemo, die zu mehreren Kitas und den Stadtwerken führte, von zahlreichen Einsatzfahrzeugen des Rettungsdienstes aus den Nachbarkreisen. Auch die Einsatzkräfte gehören zum Öffentlichen Dienst und fordern deutlich mehr Lohn.
Die Gewerkschaft fordert für die Mitarbeiter in den Kommunen und beim Bund 10,5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Die Arbeitgeber haben drei Prozent zum 1. Oktober 2023 und zwei Prozent zum 1. Juni 2024 über eine Laufzeit von 27 Monaten vorsieht. Dazu kommt eine Inflationsausgleichsprämie in zwei Raten von 1500 und 1000 Euro. Die Verhandlungen werden Ende des Monats fortgesetzt.
In Schleswig-Holstein seien 2500 Beschäftigte im Land im Warnstreik, berichtet ver.di Nord Sprecher Frank Schischefsky. "Für Warnstreiks ist das eine sehr gute Beteiligung und wenn schon bei Warnstreiks eine hohe Bereitschaft zur Durchsetzung der Forderungen besteht, wird das bei etwaigen unbefristeten Streiks eine massive Auswirkung auf das öffentliche Leben haben. Die Arbeitgeber sind gut beraten, die Weichen auf einen guten Abschluss zu stellen", so Schischefsky weiter. Er kündigt weitere Warnstreiks in den kommenden Wochen an.

In Lübeck beteiligten sich viele Rettungskräfte an dem Warnstreik. Fotos: STE
Text-Nummer: 157197 Autor: VG vom 08.03.2023 um 12.01 Uhr