Travemünde: Auch Handys können jetzt Sonne tanken
Lübeck - Travemünde: Archiv - 28.05.2023, 16.00 Uhr: „Sonne tanken“ können jetzt nicht nur die hoffentlich gut eingecremten Besucher des Travemünder Kurstrandes, sondern auch die deren Mobilgeräte. Eine solarbetriebene Servicestation an der Promenade macht es möglich. Aufgeladen werden kann alles, was an die Anschlüsse passt: Vom Smartphone über den Laptop bis zum E-Bike-Akku.„Energieschub nötig?“ steht in großen Lettern auf einer himmelblauen Box, die vor ein paar Tagen an der Travemünder Strandpromenade (Ecke Bertlingstraße, Nähe Fontainenfeld) aufgetaucht ist. Die Anlage verfügt über ein Solardach, Fahrradständer und sechs „Schließfächer“ mit Stromanschlüssen.
Die Ladestation verfügt über sechs „Schließfächer“ mit Elektro-Anschlüssen.
Ladestation ist ab sofort nutzbar
„Ab sofort haben wir im Seebad Travemünde eine kleine Nachladestation für E-Bikes inklusive Schließfächern für Wertsachen, um spontan während des Aufladens in die Ostsee zu springen zum Behufe der allgemeinen Abkühlung“, schreibt Christian Martin Lukas, Geschäftsführer der „Lübeck und Travemünde Marketing GmbH“ (LTM), auf seiner Facebook-Seite. Das Beste dabei sei, dass der Strom ausschließlich von der Sonne komme. Bei der Neuen Ladestation handelt es sich um ein Projekt von Kurbetrieb, Klimaleitstelle und LTM.
Handy anschließen, auf „Start“ drücken, Fach zumachen, baden gehen...
Gängige Anschlüsse vorhanden
Die neue Ladestation verfügt über einen normalen 230 Volt Anschluss sowie über USB-Anschlüsse vom Typ A und C, so dass gängige Akkus und Ladegeräte angeschlossen werden können. Ein entsprechendes Ladekabel müssen die Nutzer selbst mitbringen. Wer nicht seinen ganzen Fahrrad-Akku ins Fach legen kann oder möchte, kann auch eine Durchführung für Ladekabel in der Schließfachtür nutzen.
Die Fächer verfügen über die gängigsten Anschlüsse zum Aufladen verschiedener Geräte.
Politik zeigt sich begeistert
Als erstes gratulierte Gerrit Koch (FDP): „Tolle Idee“, lobte der Politiker. Auch Helmut Müller-Lornsen (Grüne) findet das Projekt „Richtig gut!!“, mit zwei Ausrufezeichen und Daumen hoch. „Mega nice!!!!“ findet auch Ali Alam (Die Partei) das neue Projekt.
Angebot wird noch erweitert
Ob noch weitere solcher „Energieschubstationen“ geplant seien, möchte Politiker Helmut Müller-Lornsen wissen. Touristiker Christian Martin Lukas erklärt dazu, dass noch in dieser Saison evaluiert werde, ob noch Bedarf bestehe. „Diese Station ist ja sehr sichtbar entlang des Ostseeküsten-Radwegs platziert, die generelle Versorgung mit Ladesäulen wird ja sehr gut über die Stadtwerke Lübeck umgesetzt.“ Ali Alam fragt nach einer Ergänzung des Angebotes um eine Reparatur Station. „Ist schon in Produktion“, verspricht Lukas.
Studium der Anleitung nötig
Am Samstag sah man einen Radfahrer etwas ratlos vor der Anlage stehen. Auf der Station ist auch die Internetadresse der städtischen Marketinggesellschaft angegeben. Die hatte er aufgerufen in der Hoffnung, einen PIN-Code das „Schließfach“ zu bekommen. Tatsächlich bekommt man dort keinen Code, sondern muss selbst einen Code festlegen, um das Fach wieder aufzubekommen. In der Anleitung ist das auch beschrieben.
Um ein freies Fach öffnen zu können, muss zunächst der Hebel nach rechts gedreht werden. Dann kann man selbst einen PIN-Code festlegen.
Fach öffnet nach zwei Stunden automatisch
„Um eine Dauberbelegung des Schließfachs zu verhindern, öffnet sich das Schloss automatisch nach 120 Minuten“, warnt ein rot hinterlegter Hinweis neben dem Schließfach. Man möge seine Wertsachen bitte vorher herausnehmen. Die Funktion soll eine missbräuchliche Dauernutzung des Fachs verhindern. Sie hat aber auch eine praktische Seite: Wer seinen PIN-Code vergessen hat, muss einfach nur abwarten.
„Sonne tanken“ können jetzt nicht nur die Menschen am Strand, sondern auch deren Geräte an der Solar-Ladestation auf der Kurpromenade. Fotos: Helge Normann
Text-Nummer: 158945 Autor: Helge Normann vom 28.05.2023 um 16.00 Uhr