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Jan Lindenau
Jan Lindenau

Kinder sind ein Geschenk Gottes

Lübeck: Archiv - 01.07.2023, 08.36 Uhr: In ihren Gedanken zum Wochenende geht Pastorin i.R. Ellen Naß auf das Bibelzitat "Kinder sind eine Gabe des Herrn" ein. Welche Rolle spielen sie im Leben der Eltern. Können Kinder der Sinn des Lebens sein?

Vorletzte Woche wurde in den LN von einem amerikanischen Schauspieler berichtet (ich habe den Namen vergessen). Er hatte gesagt, dass er erst seit der Geburt seiner Kinder wisse, was der Sinn des Lebens sei. Seine Kinder wären der Sinn des Lebens.

Diese Worte haben mich seitdem beschäftigt. Ich habe drei – erwachsene – Kinder, ich liebe sie alle drei, habe mich nach bestem Wissen und Gewissen um sie gekümmert. Aber sie waren nicht der Sinn meines Lebens. Bei uns Frauen bekommen solche Worte ja sowieso immer einen unangenehmen Beigeschmack. Zu lange und zu oft wurden wir Frauen darauf reduziert, Kinder zu bekommen, es wurde unterstellt, dass frau den Sinn des Frauseins verfehlt hätte, wenn frau kinderlos geblieben wäre. Ich denke, es ist bezeichnend, dass ein männlicher Schauspieler das gesagt hat.

Natürlich ändert sich im Leben – egal ob im Leben einer Mutter oder eines Vaters – durch die Geburt eines Kindes viel. Das Leben wird vollkommen anders, es wird bestimmt von der Sorge und der Fürsorge um dieses eine – oder manchmal auch mehrere – Lebewesen. Manchmal gibt es Väter und auch Mütter, die überfordert sind, diese Verantwortung nicht wahrnehmen, aber für die meisten ist es so.

Kinder sind etwas Wunderschönes, daran gibt es keinen Zweifel. Aber sie sind nicht der Sinn des Lebens, der Sinn des Lebens besteht für mich darin, in Gottes Liebe zu leben, mich zu bemühen, Seine Liebe weiterzugeben.

Kinder sind ein Geschenk Gottes, der unserem Leben Sinn gibt, nicht der Sinn selbst. In der Bibel heißt es: Kinder sind eine Gabe des Herrn (Psalm 127,3). Wobei ich nicht glaube, dass Menschen damals Kinder für den Sinn des Lebens hielten. Kinder, besonders Söhne, waren wichtig, als Erben, und Töchter und Söhne als Arbeitskräfte im Familienbetrieb. Zu viele Kinder konnten aber auch eine Last sein.

Meine Großeltern hatten – als Kinder von Kleinbauern Ende des 19. Jahrhunderts – unzählige Geschwister, zwischen 11 und 13, und die Kinder mussten den Hof im Alter von 14 Jahren verlassen und sich selbst durchkämpfen. Berufswünsche blieben dabei auf der Strecke. Damals in biblischen Zeiten wird es nicht anders gewesen sein. Deshalb wird wahrscheinlich auch daran erinnert: Kinder sind keine Last, sondern eine Gabe Gottes.

Heute schlägt das Pendel eher in die andere Richtung aus, wie bei diesem Schauspieler, dass Kinder sogar als Sinn des Lebens angesehen werden. Auch da ist es gut, sich daran zu erinnern, dass sie das nicht sind, sondern eine Gabe Gottes, ein Geschenk Gottes.

Mit Geschenken, ganz besonders von lieben Menschen, gehen wir besonders sorgfältig um, pflegen und behüten sie. Selbst wenn sie nicht unbedingt unserem Geschmack entsprechen – wenn der Geber uns nahe steht, behalten wir sie, achten auf sie. Ich finde, das ist eine gute Art und Weise, auch unsere Kinder zu betrachten, unsere Kinder zu behandeln.

Denn Kinder sind eben keine Gegenstände, sondern eigenständige Wesen. Sie werden nicht immer so, wie wir als Eltern uns das wünschen oder vorstellen. Einem meiner Mitstudenten damals hat ein Vater das Studium nicht bezahlt, er wollte nicht, dass er Pastor wird, eigentlich ja nichts Schlimmes.

Kinder werden nicht so, wie wir sie uns erträumen, eben weil sie kein Produkt unserer Träume sind, sondern Menschen mit einem eigenen Charakter, eigenen Wünschen und Fähigkeiten, eigenen Träumen.

Wir können sie dankbar als Gottes Geschenk annehmen, ihnen Gutes tun, ihnen in Freiheit und Liebe begegnen.

Pastorin i.R. Ellen Naß ist Mutter von drei Kindern.

Pastorin i.R. Ellen Naß ist Mutter von drei Kindern.


Text-Nummer: 159719   Autor: red.   vom 01.07.2023 um 08.36 Uhr

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