Diese Seite verwendet Cookies für die Funktionalität und für anonymisierte Statistiken.
Stimmen Sie auch der Verwendung von Cookies durch Drittanbieter auf dieser Website für die Schaltung von personalsierter Werbung zu? Weitere Informationen
Sie können Ihre Zustimmung jederzeit auf der Seite Impressum / Datenschutz widerrufen.
Dort finden Sie auch weitere Informationen zu Cookies.
Jan Lindenau
Jan Lindenau

Taufe ist für immer

Lübeck: Archiv - 15.07.2023, 09.56 Uhr: In ihren Gedanken zum Wochenende geht Pastorin i.R. Ellen Naß auf das Thema der Gottesdienste am Sonntag ein: die Taufe. Sie sei nicht nur ein Ritual, sondern ein Geschenk, das das Leben stark macht.

Der morgige Sonntag ist der Tauferinnerung gewidmet, alle Bibeltexte und Lieder im Gottesdienst hängen mit der Taufe zusammen. Dabei ist Taufe ein Ereignis, an das die meisten von uns sich nicht erinnern können. Ich selbst war 8 Monate alt, als ich getauft wurde. Natürlich hat meine Mutter davon erzählt, es war ein Ostermontag, und es gibt Fotos von mir, den Eltern und Paten. Aber darauf würde ich mich nicht erkennen.

Ältere unter uns sind fast alle so getauft worden, erst später gab es dann Eltern, die meinten, ihre Kinder sollten sich selbst entscheiden. Die wurden dann meistens bei der Konfirmation mitgetauft – ob das dann wirklich eine eigenständige, freie Entscheidung war, habe ich mich häufig gefragt. Aber sie können sich daran erinnern. Heute werden immer weniger Kinder getauft, es scheint unwichtig zu sein. Man feiert vielleicht ein Namensgebungsfest, aber viele Kinder werden nicht mehr getauft – und als Hausfrau und Mutter muss ich zugeben, dass es sehr anstrengend ist, mit einem Baby solch ein Fest zu geben.

Trotzdem war es mir immer wichtig, meine Kinder taufen zu lassen. Denn in der Taufe geschieht mehr, als dass das Kind einen Namen bekommt und alle sich freuen, dass es da ist. Mit der Taufe nimmt Gott einen Menschen an als Sein Kind, stellt es unter Seinen Schutz, verspricht ihm Begleitung, Liebe, Hilfe, ein Leben lang.

Das funktioniert allerdings nicht wie eine Schutzimpfung. Getaufte Kinder werden genauso oft krank, ihnen stößt Schlimmes zu, sie erleben Unglück genauso wie ungetaufte Kinder. Trotzdem erhalten sie in der Taufe etwas geschenkt.

Paulus schreibt im Römerbrief: „Wisst ihr nicht, dass alle, die wir auf Christus Jesus getauft sind, die sind in seinen Tod getauft? So sind wir ja mit ihm begraben durch die Taufe in den Tod, auf dass, wie Christus auferweckt ist von den Toten durch die Herrlichkeit des Vaters, so auch wir in einem neuen Leben wandeln.“ (Römer 6,3+4)

In der Taufe werden wir mit hineingenommen in die Herrlichkeit, die Ewigkeit Gottes. Eines meiner Kinder war nach der Geburt schwer krank, da wurde mir plötzlich klar, dass im schlimmsten Fall das Einzige, was ich für es tun konnte, (natürlich neben der Behandlung im Krankenhaus) war, es zu taufen: nämlich etwas mitgeben, was bleibt in alle Ewigkeit, über den Tod hinaus.

Das Kind hat überlebt, aber die Erkenntnis blieb: Taufe ist für immer. Natürlich ist sie das auch, wenn jemand bei der Konfirmation oder als Erwachsener getauft worden ist, wenn es die eigene Entscheidung war.

Die Taufe ist ein Geschenk Gottes an uns, dass wir Seine Herrlichkeit schon hier erleben dürfen. Er begleitet uns, behütet uns, über den Tod hinaus. Wenn wir unsere Kinder taufen lassen, dann ist es zusätzlich noch ein Geschenk der Eltern für ihr Kind: dass sie ihnen das so früh mitgeben auf ihren Lebensweg.

Deshalb ist es gut, sich immer wieder zu erinnern, so wie morgen im Gottesdienst, dass Taufe nicht nur ein Ritual ist, sondern eine Gabe Gottes, die das Leben stark macht.

Pastorin i.R. Ellen Naß widmet ihre Gedanken zum Wochenende der Taufe.

Pastorin i.R. Ellen Naß widmet ihre Gedanken zum Wochenende der Taufe.


Text-Nummer: 160048   Autor: red.   vom 15.07.2023 um 09.56 Uhr

Text teilen: auf facebook +++ auf Twitter +++ über WhatsApp

Text ausdrucken. +++  Text ohne Bilder ausdrucken.