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Offener Brief zum Buddenbrook-Haus

Lübeck - Innenstadt: Zur Lübecker Debatte um den Umbau des Buddenbrookhauses hat die „Deutsche Thomas Mann-Gesellschaft Sitz Lübeck e.V.“ einen offenen Brief veröffentlicht. Der Brief ist an Stadtpräsident Henning Schumann gerichtet und vom Vorstand und Beirat der Deutschen Thomas Mann-Gesellschaft, der Jury des Thomas Mann-Preises und einiger Preisträger unterzeichnet.

Der offene Brief im Wortlaut:

„Das Literaturmuseum „Buddenbrookhaus. Heinrich-und-Thomas-Mann-Zentrum“ ist als Handlungsort des nobelpreisgekrönten Romans „Buddenbrooks“ von Thomas Mann in aller Welt berühmt. Es gehört zu den beliebtesten norddeutschen Ausflugszielen für Kulturinteressierte aus aller Welt. Hier, im Haus der Großeltern, wurde Thomas Mann für sein Leben und Wirken geprägt – das Haus war für ihn zeitlebens das „Symbol der Überlieferung, aus der ich wirkte“

Die einmalige Chance, das Buddenbrookhaus durch den vom Bund finanzierten Ankauf des Nachbargrundstücks zu erweitern und gestalterisch zu modernisieren, steht seit einigen Monaten auf der Kippe. Die bereits begonnenen und vom Land Schleswig-Holstein bezuschussten Umbaumaßnahmen wurden aufgrund von Bedenken, die den Schutz eines mittelalterlichen Kellergewölbes betreffen, durch einen Bürgerschaftsbeschluss vorläufig gestoppt. Inzwischen stellt die öffentliche, zunehmend politische Debatte um den Umbau das Projekt der Erweiterung und Erneuerung des Buddenbrookhauses grundsätzlich infrage. Die bereits bewilligten Fördermittel des Landes in Höhe von 19 Millionen Euro drohen verloren zu gehen, das Lübecker Buddenbrookhaus steht in der Gefahr, zur Bauruine zu verkommen.

Uns erfüllt mit großer Sorge, dass Thomas Manns kulturelles Erbe verspielt wird, wenn diese außerordentliche museale Gedenkstätte verfällt. Das Buddenbrookhaus ist ein Ort mit internationaler Ausstrahlung, ein Symbol für die Werte der Schriftstellerfamilie Mann: Toleranz, Internationalität, Bildung und Demokratie. Als vitales Forschungszentrum ist es international mit einschlägigen anderen Wissenschaftsinstitutionen vernetzt. Seit nunmehr 30 Jahren ist es ein Ort der Demokratiebildung, der Geschichtsvermittlung und der lebendigen Auseinandersetzung mit Literatur.

Die Hansestadt Lübeck sollte alles dafür tun, eine Lösung herbeizuführen, die der Erneuerung des Buddenbrookhauses eine Perspektive aufzeigt. Zu erinnern ist an den Ruf, den Thomas Mann weltweit genießt. Und es ist in unseren Augen von zentraler Bedeutung, dass die Auseinandersetzung mit dem Erbe der Manns einen musealen Erinnerungsort verdient, der in Lübeck seinen Standort hat und diesem Erbe als Stolz und Verpflichtung weiterhin gerecht wird.

Wir hoffen auf Ihre Unterstützung und danken Ihnen sehr, wenn Sie sich für unser Anliegen einsetzen.“

„Uns erfüllt mit großer Sorge, dass Thomas Manns kulturelles Erbe verspielt wird, wenn diese außerordentliche museale Gedenkstätte verfällt“, heißt es in dem offenen Brief zum Thema Buddenbrookhaus. Foto: JW

„Uns erfüllt mit großer Sorge, dass Thomas Manns kulturelles Erbe verspielt wird, wenn diese außerordentliche museale Gedenkstätte verfällt“, heißt es in dem offenen Brief zum Thema Buddenbrookhaus. Foto: JW


Text-Nummer: 160783   Autor: Thomas-Mann-Ges./red.   vom 25.08.2023 um 14.34 Uhr

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