Radwege-Plan: Stadt zieht nach zehn Jahren Bilanz
Lübeck: Im Jahr 2013 stellte die Stadtverwaltung ein Konzept "Fahrradfreundliches Lübeck" auf. Die Bilanz nach zehn Jahren: Von 145 Maßnahmen wurden 52 noch nicht realisiert. 14 Planungen wurden verworfen, weil die Grundstücke nicht erworben werden konnten oder sich die Vorschriften geändert haben.So wurde vor zehn Jahren ein Radfahrstreifen vom Holstentorplatz bis in die Fackenburger Allee angekündigt. Die Markierungen sollten bereits ein Jahr später erfolgen. Inzwischen ist die Maßnahme auf "nach Neubau der Bahnhofsbrücke" verschoben. Auch einige Sanierungen von Radwegdecken sind noch nicht erfolgt, zum Beispiel an der Hüxtertorallee. Für einige Ankündigungen war die Stadt überhaupt nicht zuständig. So liegt der Bau eines Radweges an der B207 vom Hochschulstadtteil bis zum Flughafen in der Verantwortung des Landes.
Die Bilanz von den 145 Maßnahmen, die bis 2020 umgesetzt werden sollten: 47 wurden realisiert, 32 werden zur Zeit bearbeitet, 14 sind nicht realisierbar und 52 stehen noch unbearbeitet auf der Liste. "Mehr als die Hälfte der Maßnahmen werden in den kommenden Jahren umgesetzt sein", verspricht die Bauverwaltung aktuell. Ein Teil erledigt sich durch den geplanten Radschnellweg von Bad Schwartau bis zum UKSH.
Viele Radfahrer kritisieren in Lübeck, dass sie statt dem Ausbau der Radwege auf die Fahrbahn gezwungen werden. Da hofft die Bauverwaltung auf Abhilfe. Im kommenden Jahr werden die bundesweiten "Empfehlungen für Radverkehrsanlagen" aktualisiert. Dann könnten, so die Hoffnung, auch zu schmale Radwege als freiwillige Alternative wieder angeboten werden.

Von den vor zehn Jahren 145 Maßnahmen für den Fahrradverkehr wurden 47 umgesetzt. Foto: JW/Archiv
Text-Nummer: 160997 Autor: VG vom 05.09.2023 um 20.20 Uhr