Symposium zur Geräuschkunst

Lübeck - Innenstadt: Archiv - 17.10.2023, 13.55 Uhr: Das Symposium „Sinne|Sinn: Geräusch − Musik – Geräuschmusik“, das die Musikhochschule Lübeck (MHL) vom 20. bis zum 22. Oktober 2023 erstmals veranstaltet, widmet sich mit Konzerten, Installationen und Präsentationen der Geräuschkunst. MHL-Angehörige und internationale Gäste setzen sich mit Musik auseinander, in der sich Geräuschhaftes als musikalisches Material emanzipiert hat.

Acht Konzerte bieten die Gelegenheit, faszinierende, in Lübeck selten zu hörende Werke zu erleben. Das Programm spannt einen Bogen von den „Klassikern“ der Geräuschkunst wie Varèses „Ionisation“, Stockhausens “Mikrofonie I“ oder Lachenmanns „Mouvement − vor der Erstarrung“, bis hin zu neuesten zeitgenössischen Arbeiten.

Das Geräuschkunstfestival „Sinne|Sinn: Geräusch − Musik – Geräuschmusik“ bringt zahlreiche internationale Musik- und Kulturschaffende der Geräuschkunst-Szene in Lübeck zusammen und gibt Einblicke in die neuere und aktuelle Geräuschkunst. Der neue MHL-Präsident Prof. Bernd Redmann und Projektleiter Prof. Sascha Lino Lemke eröffnen das Geräuschkunstfestival am Freitag, 20. Oktober um 10:00 Uhr im Kammermusiksaal. Projektleiter Prof. Sascha Lino Lemke erläutert: „Eine ganz wichtige Entwicklung der Moderne ist die Erforschung der unendlichen Palette vom Ton bis zum Geräusch. Längst lassen sich viele Musikschaffende nicht mehr auf das Label ‘Tonsetzer‘ reduzieren, sondern komponieren und improvisieren mit einem ins Geräuschhafte erweiterten Klangmaterial. Mit unserem Symposium laden wir dazu ein, sich in diese diverse und faszinierende Klangwelt zu begeben."

In den darauffolgenden drei Tagen geben geladene Komponisten und Performer wie Marco Ciciliani, Axel Dörner, Max Eastley und Michael Maierhof mit Präsentationen Einblicke in ihre kreative Arbeit. Helga de la Motte-Haber, Grande Dame der Musikwissenschaft und langjährige Kennerin der Klangkunstszene, wird dort ebenso zu erleben sein wie Martin Kaltenecker, der über neuere Entwicklungen in französischer Musik sprechen wird. Hartmut Rosa wird das Symposium um eine soziologische Perspektive bereichern. Dozenten der MHL sowie die Kooperationspartner Kathrin Kirsch (CAU Kiel) und Sven Lütgen (Muthesius Kunsthochschule) bringen sich mit Vorträgen zu verschiedensten Aspekten des Kosmos Geräuschkunst ein. In acht Konzerten im Kammermusiksaal und im Großen Saal präsentieren MHL-Mitglieder und Gäste „Klassiker“ der Geräuschkunst, zeitgenössische Kompositionen sowie Werke von Aperghis, Bauckholt, Bedrossian, Cage, Fure, Oliveiros, Pisaro, Schubert und Sciarrino. Ausführende sind Mitglieder der MHL, unter anderem das Instant Composing Ensemble, das Ensemble für Neue Musik unter Maximilian Riefer, die Schlagzeugklasse von Johannes Fischer sowie das Ensemble Klangrauschen und das Klavierduo Fograscher/Hymer als Gäste. Sie stellen unter anderem Lachenmanns bedeutende Ensemblekomposition „Mouvement − vor der Erstarrung“, Stockhausens „Mikrophonie I“ für Tamtam, Mikrophone, Filter und Regler oder Varèses „Ionisation“ für 13 Schlagzeuger vor (Konzert V am Sa, 21.10. um 18 Uhr). Außerdem erklingt Musik von Danksagmüller, Fischer, Goldford, Hein, Kim, Korte, Lemke, Mansouri und Rosenberger sowie von Gästen des Symposiums. An verschiedenen Orten in der MHL sind Installationen zu erleben wie die interaktive Installation „Why Frets? – Tombstone“ von Marko Ciciliani sowie Arbeiten von Studierenden der MHL.

Das verlängerte Wochenende ist das zweite in einer Serie von drei Symposien unter dem Obertitel „Sinne|Sinn“, einem Netzwerkprojekt der MHL, der Christian-Albrechts-Universität Kiel, dem Kieler Forum für zeitgenössische Musik und der Muthesius Kunsthochschule in Kiel.

Das detaillierte Konzertprogramm des Symposiums „Sinne|Sinn: Geräusch − Musik – Geräuschmusik“ ist auf der MHL-Website unter www.mh-luebeck.de. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen des Symposiums ist frei.

Das Symposium widmet sich mit Konzerten, Installationen und Präsentationen der Geräuschkunst. Foto: Archiv

Das Symposium widmet sich mit Konzerten, Installationen und Präsentationen der Geräuschkunst. Foto: Archiv


Text-Nummer: 161353   Autor: Veranstalter/red.   vom 17.10.2023 um 13.55 Uhr

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