Bachmann: Keine fairen Chancen für Einzelkandidaten
Lübeck: Archiv - 19.10.2023, 17.51 Uhr: Am 5. November steht Lübeck vor der Wahl: Eine neue Verwaltungsspitze wird gewählt. Die Einzelkandidatin Sophie Bachmann beklagt dabei einen Einfluss großer Parteien auf die Diskussionen und Medien.Sophie Bachmann erklärt dazu:
(")Und es ist klar, dass in diesem Wettbewerb auch mal die Fetzen fliegen. Alle Bewerberinnen und Bewerber wollen sich von der besten Seite zeigen und die besten Argumente haben. Aber was ist, wenn Menschen ihre Machtposition ausnutzen, um Einfluss auf das Ergebnis der Wahl zu nehmen? Und was passiert, wenn Medien mit Machtmonopol im Besitz von einzelnen Parteien sind?
Ich habe bisher im Wettbewerb um das Amt der Verwaltungsspitze viele gute Erfahrungen gemacht. Viele liebe Menschen haben mir ihre Ideen mitgeteilt, ihre Träume und ihre Wünsche für ein Lübeck der Zukunft. Ich habe viel über Umweltschutz geredet, über Radwege und über Energiesparen. Aber ich habe auch eine Schattenseite gesehen, die mich über die Maßen erschreckt hat.
Heute Morgen lese ich, die Lübecker „AG Wohlfahrt“ lädt zu einer Talkrunde vor der Wahl ein. Eingeladen sind aber nur drei der fünf Kandidierenden. Die Parteilosen wurden vorher aussortiert. Warum? Ich wundere mich. Dann recherchiere ich. Den Vorsitz der „AG Wohlfahrt“ hat derzeit das Deutsche Rote Kreuz (DRK). Im Vorstand die Landtagsabgeordnete der CDU, Dagmar Hildebrand. Ich wundere mich nicht mehr.(")
Außerdem habe eine Zeitung einen Artikel über Sophie Bachmann geschrieben. "Der Redakteur schreibt sinngemäß: 'Parteilose haben keine Chance. Die Chancen auf Sieg liegen zwischen 2 und 6 Prozent.' Doch die Zahlen stimmen nicht. Bei der letzten Wahl zur Verwaltungsspitze bekam Detlev Stolzenberg ohne Parteibuch 20 Prozent der Stimmen." Die Zeitung gehöre zu einer Gruppe, an der die SPD-Bundespartei beteiligt sei. "Diese Information ist öffentlich für alle bei Wikipedia einsehbar. Gleichzeitig geht ein Aufschrei durch die deutschsprachigen Medien, als der österreichische Vizekanzler Heinz-Christian Strache versuchte die „Kronenzeitung“ zu kaufen. Ein Angriff auf die Pressefreiheit, so hieß es während der Ibiza-Affäre. Kurze Zeit später war er nicht mehr Vizekanzler. In Lübeck ist die fehlende Pressefreiheit seit Jahren bittere Realität, allein der Aufschrei blieb bisher aus."

Die Bewerberin für das Bürgermeisteramt Sophie Bachmann befürchtet einen Einfluss großer Parteien beim Wahlkampf. Foto: Harald Denckmann/Archiv
Text-Nummer: 161920 Autor: PM/red. vom 19.10.2023 um 17.51 Uhr