Bericht der Bürgerini zum Ortstermin in Gothmund
Lübeck - St. Gertrud: Archiv - 01.11.2023, 13.59 Uhr: Mit einem großen Aufgebot folgten insgesamt sechs SPD-Parteimitglieder verschiedener Zuständigkeiten im Oktober der Einladung der „Bürgerinitiative Rettet-Gothmund e.V.“ an die Trave. Dazu hat die Bürgerinitiative einen Bericht verfasst.Der Bericht der Bürgerinitiative (BI) Rettet-Gothmund e.V.:
„Der gesamte Vorstand der Bürgerinitiative begleitete die politischen Vertreter durch das denkmalgeschützte Dorf mit seinen 21 Häusern, die von Naturschutzgebieten umgeben sind, und verdeutlichten die geplante Hafenerweiterung des gegenüberliegenden Lehmann-Kais und deren Konsequenzen für den Naturraum, das Denkmal, sowie den Lebensraum Gothmund. Neben erhöhten Emissionen des nur 200m entfernten geplanten Industriehafen-Kais wird auch eine erhebliche Belastung des touristischen Ausflugsgebietes durch Lärm der zu be- und entladenden Schiffe erwartet, die durch die Kräne, Lastwagen, Gabelstapler und Schiffe oftmals 24/7 im Einsatz sein werden. Auch Thomas Hölck, MDL der SPD und Mitglied im Wirtschafts- und Verkehrsausschuss, Küstenschutz und Häfen, Wohnungsbau und Tourismus zeigt sich erstaunt darüber, dass diese Konstellation genehmigungsfähig sein soll. „Hier wäre noch einmal zu überprüfen, inwieweit die zugelassenen Grenzwerte überhaupt eingehalten werden können“, erklärte er.
Neben Thomas Hoelck waren auch Holger Schöler, SPD Kandidat Karlshof-Israelsdorf, anwesend, sowie Sophia Schiebe, MDL und stellvertretende Fraktionsvorsitzende, Jörn Puhle, Kreisvorsitzender der SPD Lübeck sowie weitere Vertreter der SPD OV Siems.
Alle Anwesenden sind sich darüber einig, dass es hier noch sehr viel Potential für alternative Lösungsansätze gibt. Diese sind auf Initiative der SPD ja bereits im März dieses Jahres angestoßen worden, in dem eine neue Hafenstrategie entwickelt werden soll.
Neues Sperrwerk zum Schutz der Ufer in Richtung Lübeck?
In dem abendlichen Treffen an der Trave wurde sich auch darüber ausgetauscht, dass ein jährlicher Anstieg des Wasserpegels des Flusses von einem Zentimeter vorhergesehen wird. „Das führt dazu, dass auch schon darüber gesprochen wird, dass ein Sperrwerk auf der Höhe Schlutup eingerichtet werden muss, um Überflutungen der Ufer in Richtung Lübeck in naher Zukunft zu vermeiden“, informierte Prof Conradi, Sprecher der Bürgerinitiative, die politische Runde.
Tatsächlich ist das Thema „Sperrwerk“ schon länger im Gespräch. Bereits im November letzten Jahres referierte Jacobus Hofstede, stellvertretender Referatsleiter im Landesministerium Schleswig-Holstein für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Naturschutz, im Rahmen des 150. Jahrestages der Ostsee-Sturmflut, über die Gefahren, die die Stadt Lübeck bedrohen. Bei der Sturmflut vor 150 Jahren wurde bereits damals ein Pegelstand von +3,30m erreicht.
Es dürfte noch einiges Wasser die Trave herunterlaufen, bis alle relevanten Informationen zusammengetragen und ausgewertet werden, und bis die Pläne zur weiteren Positionierung und Entwicklung der Lübecker Häfen vollständig vorliegen. Ob diese Entwicklungen dann noch immer interessant für den Lehmann-Kai und die Reeder sind, und ob sich diese auch dann noch kostenrechnerisch attraktiv darstellen, bleibt abzuwarten.“

Die gelben Banner der Bürgerinitiative sind vielfach in Gothmund zu sehen. Foto: Archiv/HN
Text-Nummer: 162163 Autor: Bürgeriini/red. vom 01.11.2023 um 13.59 Uhr