Hirntumore: Förderung für neues Diagnostik-Verfahren

Lübeck: Archiv - 14.06.2024, 12.07 Uhr: Die noch präzisere und sicherere Entfernung von Hirntumoren ist Ziel des Projekts „OCT-AirJet“ der Klinik für Neurochirurgie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Lübeck. Dieses Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der DATIpilot-Innovationssprints mit 147.500 Euro gefördert.

Kooperierend beteiligt sind das Institut für Biomedizinische Optik der Universität zu Lübeck und das Medizinische Laserzentrum Lübeck, die das OCT-AirJet-System entwickelt haben. „Die Förderung ermöglicht es uns, dieses weltweit einmalige Messsystem klinisch zu erproben“, sagt Dr. Matteo Mario Bonsanto, Oberarzt der Klinik für Neurochirurgie.

Die optische Kohärenztomografie (optical coherence tomography, OCT) ist ein bildgebendes Verfahren, das mithilfe von Lichtwellen eine bis zu drei Millimeter tiefe Struktur von Geweben in zwei- und dreidimensionalen Aufnahmen sichtbar machen kann. Während einer Operation können OCT-basierte Messungen zur Unterscheidung von gesundem Gewebe und Tumorgewebe eingesetzt werden. Die Grundlage des Projekts basiert darauf, dass sich Tumoren und gesunde Hirngewebe oft in ihrer Festigkeit unterscheiden. Idee des OCT-AirJet-Projekts ist es, die Oberfläche von Gewebe und Tumoren mit einem sterilen Luftimpuls (AirJet) kurzzeitig im Mikrometer-Bereich einzudrücken. Die dabei entstehende Verformung kann mithilfe der OCT-Bildgebung kontaktfrei und tiefenaufgelöst erfasst, hinsichtlich der Gewebeelastizität analysiert und so das Gewebe als gesund oder krank eingeordnet werden.

„Die Ergebnisse dieser Messungen tragen dazu bei, den Tumor besser zu lokalisieren und die Grenzen des Tumors zum gesunden Gehirngewebe aufzuzeigen, damit er vollständiger und genauer entfernt werden kann“, sagt Dr. Bonsanto.

Mit der Förderrichtlinie DATIpilot will das BMBF unter anderem den Transfer von Wissen aus der Forschung in die Anwendung vorantreiben und wichtige Erkenntnisse für die Innovationsförderung und den Aufbau der Deutschen Agentur für Transfer und Innovation (DATI) gewinnen. „OCT-AirJet“ wurde als eines von 150 förderwürdigen Projekten aus 3.000 Anträgen ausgewählt.

Die noch präzisere und sicherere Entfernung von Hirntumoren ist Ziel des Projekts „OCT-AirJet“ der Klinik für Neurochirurgie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Lübeck. Foto: UKSH/Archiv

Die noch präzisere und sicherere Entfernung von Hirntumoren ist Ziel des Projekts „OCT-AirJet“ der Klinik für Neurochirurgie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Lübeck. Foto: UKSH/Archiv


Text-Nummer: 166487   Autor: UKSH/red.   vom 14.06.2024 um 12.07 Uhr

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