Mönkhofer Weg: Querung über den St.-Jürgen-Ring kommt
Lübeck - St. Jürgen: Archiv - 17.06.2024, 19.48 Uhr: Seit 2012 hat die St.-Jürgen-Runde eine ebenerdige Querung des St.-Jürgen-Rings gefordert. Bisher gibt es dort nur einen Fußgängertunnel. Nach mehreren Anläufen geht es jetzt los. Der Bauausschuss hat am Montag grünes Licht gegeben. Autofahrer können in Zukunft vom langen Teil des Mönkhofer Weges nach links in Richtung Berliner Platz abbiegen.Derzeit führen enge Treppen und steile Rampen Fußgänger und Radfahrer zu einer Unterführung, die von der Nord- auf die Südseite des Mönkhofer Weges führt und den Ansprüchen einer barrierefreien Straßenquerung nicht gerecht wird. Technische Mittel zur barrierefreien Nachrüstung der Unterführung, wie zum Beispiel Aufzüge, wurden im Vorfeld der Neuplanung geprüft und unter anderem aufgrund von Folgekosten als Alternative verworfen.
Zudem werden Unterführungen von den Bürgern meistens äußerst ungern genutzt, da sie allgemein als Angsträume wahrgenommen werden. Bei einer Online-Umfrage der Hansestadt Lübeck zum Thema Angsträume Ende 2020, stellte die Unterführung am St.-Jürgen-Ring einen vielfach als Angstraum empfundenen Ort in Lübeck dar – sie schaffte es unter die Top 5 der meistgenannten Angsträume der Umfrage.
Die aktuelle Planung sieht vor, den Knotenpunkt mit einer Ampelanlage auszustatten. Die geplante Signalisierungsvariante soll den Verkehrsfluss bedarfsgerecht verbessern, damit künftig Fußgänger und Radfahrer barrierefrei, komfortabel und verkehrssicher queren können.
Die neue Querungsmöglichkeit für den Fußverkehr über den St.-Jürgen-Ring erfolgt über eine Mittelinsel auf dem westlichen Knotenarm. Zur gesicherten Führung von blinden und sehbehinderten Menschen werden die Querungsstellen mit einem akustischen sowie taktilen Leitsystem ausgestattet. Da die Funktion der bestehenden Unterführung bis zur Nutzungsgewöhnung erhalten bleibt, werden vor den Zugängen der Bestandsunterführung ebenfalls taktil erfassbare Noppenplatten als Hinweisgeber ergänzt.
Der Radverkehr erhält durch Schutzstreifen sowie vorgezogene Haltelinien eine bessere Sichtbarkeit gegenüber dem Kfz-Verkehr. Dafür wird er zusätzlich im Kreuzungsbereich über eine Rampe abgesenkt und auf Fahrbahnniveau geführt. Diese Maßnahmen sollen die Verkehrssicherheit für Radfahrer erhöhen.
Zum Geradeausfahren wird der Radverkehr auf markierten Fahrradstreifen über den St.-Jürgen-Ring geführt. Das Abbiegen erfolgt, wie beispielsweise in der Moltkestraße / Hüxtertorallee, als sogenanntes indirektes Linksabbiegen über eine markierte Fahrradaufstellfläche mit Fahrradampeln.
Im Zuge der Maßnahme wird für den Kfz-Verkehr zusätzlich ein Linkseinbiegefahrstreifen aus dem südlichen Mönkhofer Weg auf den St.-Jürgen-Ring hergestellt, um Durchgangsverkehre durch das angrenzende Wohngebiet zu reduzieren. Im Bestand ist derzeit lediglich das Rechtsabbiegen möglich.
Die Bauarbeiten an der Kreuzung sollen im Herbst 2024 beginnen. Die endgültige Ausgestaltung der ebenerdigen Querung wird witterungsabhängig 2025 umgesetzt.
"Nach Abschluss der Arbeiten bietet der neue Kreuzungsbereich eine verbesserte und leistungsstärkere Anbindung in der wichtigen Achse zwischen Innenstadt, der Technischen Hochschule Lübeck, der Universität zu Lübeck, dem Bahnhaltepunkt St. Jürgen sowie dem Universitätsklinikum", verspricht die Stadtverwaltung. "Gleichzeitig reduziert die Maßnahme die Trennwirkung der B75 St.-Jürgen-Ring sowie Durchgangsverkehre durch die Quartiere im Mönkhofer Weg."
Bereits im Februar wurden mögliche Standorte für die Ampeln gesucht. Foto: STE/Archiv
Text-Nummer: 166557 Autor: Presseamt Lübeck/VG vom 17.06.2024 um 19.48 Uhr