Pilgern rund um die Altstadt-Insel

Lübeck - Innenstadt: Archiv - 05.07.2024, 07.28 Uhr: „Beim Pilgern begebe ich mich mit den Füßen und dem Kopf auf den Weg und lasse den Alltag hinter mir“, sagt Jakobi-Pastorin Bärbel Reichelt. Am Sonnabend, 06. Juli 2024, lädt sie gemeinsam mit Belén Diaz-Amodia, Regina Musa und Mitgliedern der Pilger-AG zum „Kleinen Jakob“ rund um die Altstadtinsel ein. „In der Natur zu sein hilft, sich selbst zu klären, Dinge hinter sich zu lassen und neue Ideen zu bekommen.“

Historisches Wissen
Treffpunkt für das „Beten mit den Füßen“, wie Pilgern auch genannt wird, ist um 14:30 Uhr an der St.-Jakobi-Kirche. Nach etwa zwei Stunden ist die Gruppe wieder zurück und es gibt eine Stärkung, anschließend wird zum Gottesdienst eingeladen. „Vor dem Start lernen wir uns kurz kennen und erfahren etwas über die historischen Aspekte des Pilgerns“, sagt Belen Diaz-Amodia. Denn in Lübeck gibt es seit dem Mittelalter drei Pilgerwege, die die St.-Jakobi Kirche kreuzen: die Via Baltica, Via Scandinavica und die Via Jutlandica. „Um die der Geschichte treu zu bleiben, reichen wir in unserer Pilgervesper Wasser, Brot und Trockenfrüchte“, ergänzt Renate Musa. Die beiden Frauen absolvierten eine Pilgerausbildung, um Gruppen anzuleiten.

Lange Tradition des Pilgerns
Schon seit Jahrhunderten sei St. Jakobi nicht nur die Kirche der Seefahrer, sondern auch Anlaufstelle für Pilgerinnen und Pilger, berichtet St.-Jakobi-Pastorin Bärbel Reichelt: „Der Namenspatron der Kirche ist der heilige Jakob, Schutzpatron der Pilger.“ Er werde in dem 1334 geweihten Hochaltar mit Hut, Stab, Tasche und der Muschel, die zum weltweiten Pilgersymbol wurde, dargestellt. „Von St. Jakobi hier geht es weiter zu den Wallfahrtsorten Rom, Jerusalem und Santiago de Compostela“, berichtet Bärbel Reichelt. Hier befinde sich übrigens das Grab des Heiligen Jakobus. Doch auch nach Aachen und Köln, nach Thann und Wilsnack führten die Routen.

„Pilgern bedeutet für mich, vom äußeren Weg – der Einstimmung und des Wahrnehmens – auf dem inneren Weg anzukommen, und damit bei sich selbst“, so Bärbel Reichelt. „Unser Pilgerweg ist komprimiert, doch zum Reinschnuppern in das Thema gut geeignet.“

Die weiteren Termine des „Kleinen Jakob“ sind an den Sonnabenden, 03. August und 07. September 2024 jeweils um 14:30 Uhr.

Belén Diaz-Amodia, Regina Musa und Bärbel Reichelt (von links) freuen sich auf den „Kleinen Jakob“. Foto: Steffi Niemann

Belén Diaz-Amodia, Regina Musa und Bärbel Reichelt (von links) freuen sich auf den „Kleinen Jakob“. Foto: Steffi Niemann


Text-Nummer: 166919   Autor: KKLL/red.   vom 05.07.2024 um 07.28 Uhr

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